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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Wenn der Name Abu Bakr ohne Zusatz verwendet wird, ist zumeist der erste
Kalif gemeint, der
mit vollständigem Namen Abdullah ibn Abu Quhafa hieß.
Ursprünglich war sein
Name Abd-ul-Kaaba (Diener der Kaaba), wechselte aber mit der Annahme des
Islam den Vornamen in
Abdullah (Diener
Gottes).
Abu Bakr wird zumeist mit dem Beinamen
al-Siddiq
(der Wahrhafte) genannt, ein Name, der nach Ansicht von manchen
Muslimen allerdings
nur den Ahl-ul-Bait (a.)
zusteht. Abu Bakr war der erste
Kalif nach dem Ableben des
Propheten
Muhammad (s.).
Abu Bakr war zwei Jahre jünger als
Muhammad (s.) und
wurde 572 n.Chr. geboren. Er stammte aus einer angesehenen Familie Mekkas, den
Banu Taim. Sein Vater ist
Abu Quhafa. Abu Bakrs Mutter war
Salma bint
Swachr. Zuweilen wird angegeben, dass er den Beinamen "Abu Bakr" (Vater des
Jugendlichen) erhielt, weil er sich bereits in früher Jugend zum Islam bekannt
haben soll, aber da der
Prophet
Muhammad (s.) bei
der ersten Verkündigung 40 Jahre alt war, muss Abu Bakr mindestens 38 Jahre alt
gewesen sein.
Nach zumeist übereinstimmender Meinung, war Abu Bakr unter den Männern nach
Ali ibn Abi Talib
der erste Muslim, der den
Islam
annahm. Nachdem Abu Bakr herangewachsen war, wurde er ein reicher Kaufmann. Er nutzte
seinen Reichtum, um
muslimische Sklaven fei zu kaufen, wodurch u.a.
Bilal befreit wurde.
Er war verheiratet mit
Asma bint Umais
und Qutaila bint Abd al-Uzza
und später auch mit der Witwe
Umm Ruman.
Mit Asma hatte er die beiden Kinder
Muhammad und
Umm Kulthum, mit
Qutaila hatte er Asma und
Abdullah und mit
Umm Ruman hatte er die Kinder
Abdurrahman und
Aischa. Seiner
Tochter Aischa
wurde später Ehefrau von
Muhammad (s.).
Abu Bakr war einer der beiden Begleiter des
Propheten
Muhammad (s.) in der Berghöhle
während seiner Auswanderung.
Von seinen ursprünglich 40.000
Dirham Vermögen, die
er bei Annahme des
Islam gehabt haben
soll, verblieben bei der Auswanderung 5.000. Er nahm an vielen Schlachten teil, die der
Prophet
Muhammad (s.) zu bestehen hatte.
Nach der Rückkehr des
Propheten
Muhammad (s.) zu seinem Schöpfer, wurde Abu Bakr nach einer
turbulenten Sitzung in
Sakifa Kalif auf Vorschlag
Umars. Aus
Sicht der Schiiten entsprach diese Wahl nicht den Vorgaben des
Propheten, dennoch fand
hier noch nicht die entscheidende politische Spaltung der
Islamischen Weltgemeinschaft statt, was auch daran erkannt werden
kann, dass mehrere Imame der
Schiiten ihre Söhne Abu Bakr
nannten, um aus ihrer Sicht die Einheit zu wahren. |
Die Anwesenden in
Sakifa schwören Abu Bakr den
Treueid. Rechts neben ihm
sitzt
Umar, der seine Wahl
ermöglicht hatte (aus
Siyer-i-Nebi 1595 n.Chr.). |
Einige Stämme der Nomaden aber weigerten sich Abu
Bakr anzuerkennen und zahlten auch nicht mehr die
Zakat, was zu
verheerenden Feldzügen Abu Bakrs führte, die viele
Muslime sehr kritisch
betrachten. Während seiner Kalifenzeit hatte Abu Bakr eine Auseinandersetzung mit
Fatima um das Landstück
Fadak. Zudem führte
er das
Überlieferungsverbot ein.
Im Jahr 13
n.d.H. wurde Abu Bakr krank und nach zwei Wochen starb er mit 63 Jahren
am 22. Dschumada al-Uchra 13
n.d.H.
(25.8.634 n.Chr.).
Er wurde auf Wunsch seiner Tochter
Aischa
in ihrem Haus neben dem Propheten
Muhammad (s.)
beigesetzt. Vor seinem Ableben
bestimmte er ohne Beratung eigenständig
Umar zu seinem Nachfolger als
Kalifen.
Für Sunniten
ist er der erste der
Rechtgeleiteten Kalifen. Aus Sicht der
Schiiten hat er
Imam Alis
(a.) Recht auf das
Imamat
untergraben.