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Sayyid Abul-Hasan ibn Ahmad ibn Salman al-Charaqani, bekannt
als Scheich Abul-Hasan Charaqani war ein Meister der
Sufis
im 10. Jh. n.Chr..
Er wurde 352
n.d.H. (963 n.Chr.) aus persischen Eltern in in einem Dorf
namens Charaqan im damaligen
Chorasan (heute in der Provinz
Semnan
in der Nähe von
Bastam,
Bistam) geboren.
Er war ein Schüler von Scheich Abul-Abbas Qassab Amuli in
dessen
Orden [tariqa], hatte aber nach eigenen Angaben auch eine
tiefgehende spirituelle Beziehung zu
Bayazid Bistami, der fast ein Jahrhundert vor ihm starb.
Faridudin Attar widmete einen großen Teil seines Buches
Tadhkiratul-Awliya (Biographie der Heiligen) der
Persönlichkeit und dem Leben Charaqanis.
Attar bezeichnete ihn als Sultan-e Salatiyn-e Maschayekh
(Der Sultan der Sultane der Sufi-Meister), Ozean des
spirituellen Wissens, Sonne des Herrn, Mysterium des Herrn und
Qibla seines Volkes.
Berühmte Persönlichkeiten deiner Zeit, wie
Avicenna,
Shah Mahmud von Ghazna, Abu-Said Abul-Chayr und
Nasir ibn Chusrau reisten nach Charaqan um ihn zu treffen.
Und sie alle drückten ihre tiefe bewundernden Gefühle und
Respekt für ihn aus.
Auch
Dschalaleddin Rumi,
Dschami und viele anderen haben Gedichte über Scheich
Abul-Hasan geschrieben und über seine verschiedenen
Geschichten berichtet.
Scheich Abul-Hasan Charaqani gehörte den
Schafiiten an. Seine Reden gelten aufgrund ihrer
philosophischen Tiefe als bedeutend. Das Buch Nurul-Ulum (Das
Licht der Wissenschaften) ist ihm gewidmet. Es wird
angenommen, dass es nach seinem Tod von seinen Schülern
(geschrieben wurde. Die einzige bekannte Abschrift ist derzeit
im British Museum.
Zu seinen bekannten Aussagen gehören unter anderem:
| Ich fühle, ich höre, ich spreche, aber ich existiere
nicht. |
| Es gibt 24 Stunden an einem Tag. Ich sterbe in einer
Stunde tausendmal, und ich kann die anderen 23 Stunden nicht
erklären. |
| Die Leute können mich nicht beschreiben. Unabhängig
davon mit welchen Worten oder in welchen Begriffen sie mich
beschreiben, ich bin das Gegenteil von dem, was sie sagen.
|
| Ich bin weder ein Sufi noch ein Wissenschaftler, noch
ein Frommer. O Herr, du bist der Einzige, und ich bin einer
deiner Einheit. |
| Was wäre, wenn es weder die Hölle noch den Himmel gäbe,
damit wir die wahre fromme Person sehen könnten ?! |
| Ein Gelehrter wacht früh am Morgen auf und sucht, wie
man sein Wissen vermehrt. Ein Frommer wacht auf und sucht,
wie man seinen Glauben vermehrt. Aber Abul-Hasan sucht, wie
man einen Menschen glücklich macht. |
| Derjenige, der sagte: "Ich bin zur Wahrheit gekommen",
hat es nicht erreicht. Und derjenige, der sagte: "Sie (die
Wahrheit) selbst hat mich dazu gebracht, sie zu erreichen",
der hat die Wahrheit erreicht. |
| Er wurde gefragt: "Wo hast du den Gott gesehen?" Er
antwortete: "... wo auch immer ich mein eigenes Ich nicht
gesehen habe." |
| Was auch immer im ganzen Universum existiert, es ist
auch in deinem eigenen Herzen. Du musst die Fähigkeit
erlangen, es zu sehen. |
| Derjenige, der in Liebe gefallen ist, hat Allah
gefunden. Und derjenige, der Allah gefunden hat, hat sein
eigenes Ich vergessen. |
| In der ganzen Welt konnte nur eine Person mich
verstehen, und es war
Bayazid. |
Shaikh Abul Hassan hatte an die Tür seiner Lehrstätte
geschrieben: "Wer in dieses Haus kommt, gibt ihm Essen und
fragt nicht nach seinem Glauben, denn zumal er ein Leben durch
den Gott, dem Erhabenen, verdient, verdient er zweifellos eine
Mahlzeit auf meinem Tisch."
Er starb am Tag von
Aschura
im Jahr 425
n.d.H. (4.1.1033 n.Chr.). Sein Grab wurde 1064 n.Chr. von
dem
Seldschuken Alp Arslan,
der die Stadt erobert hatte, in einen Schrein umgewandelt,
geriet aber im Laufe der Zeit in Vergessenheit. Im Jahr 1580
n.Chr. wurde der
Abul-Hasan Charaqani Schrein erneut im
Zentrum von Kars entdeckt, wo heute ein großes Mausoleum an
ihn erinnert. Allerdings beansprucht auch die Ortschaft
Schahrud sein Grab zu beherbergen, wo ebenfalls ein
Mausoleum für ihn steht. Das Grab ist länger bekannt als
dasjenige in Kars. |