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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Halide Edip Adivar war eine bedeutende türkische
Schriftstellerin, die auch im politischen Bereich tätig war.
Sie wurde nach einigen Quellen 1884 n.Chr. in
Istanbul geboren. Sie stammte
aus einer angesehenen Istanbuler Familie, die zum
unmittelbaren Umfeld des Hofes des Sultans gehörte. Ihr Vater
wollte ihr eine für die Zeit "moderne" Erziehung gewähren,
weshalb er sie auf das amerikanische Mädchengymnasium Üsküdar
schickte. Sie hatte u.A. bei Salih Zeki, den sie später
heiratete, Unterricht in Mathematik. Sie beendete das College
1901 und schrieb dann Schriften über Frauenrechte. Während der
Revolution von 1908 redete sie als eine der ersten türkischen
Muslimas auf öffentlichen Kundgebungen, damals eine Sensation
und musste für einige Zeit nach Ägypten fliehen. Nach 1909
nahm sie zurück in der Heimat im Bildungssektor Verantwortung
an und wurde Lehrerin und später Bildungsinspektorin. 1910
ließ Halide Edip Hanım sich von Zeki scheiden und war ab 1911
in einem nationalistischen Verein, Türk Ocagi, aktiv, wo sie
mit zahlreichen Aktivisten der jungtürkischen Revolution
zusammenarbeitete. Der deutsche Sozialdemokrat und Journalist
Dr. Friedrich Schrader, den sie vermutlich bereits vor 1901
durch seine Tätigkeit als Dozent am US-amerikanischen Robert
College kennengelernt hatte, übersetzte ihren Roman "Yeni
Turan" ins Deutsche.
1917 heiratete Halide Edip erneut, und zwar Adnan Adivar,
einen Wissenschaftler und führenden Kopf der Revolution von
1908.
Sie arbeitete während der Balkankriege in den
Krankenhäusern. Durch ihre wirkungsvolle Rede an der
Sultanahmet-Platz während der Demonstrationsversammlung, im
Jahre 1919, gegen die Besetzung von Izmir, ist sie berühmt
geworden.
Während des Ersten Weltkrieges war sie als Schulinspektorin
und Internatsleiterin im Libanon tätig und leitete eine Schule
in Damaskus. Sie leitete die Erziehung von überlebenden
armenischen Kindern in einem Waisenhaus unweit von Ayntura in
einem ehemaligen französischen Kloster bei Beirut. Sie wurde
Zeugin des brutalen Vorgehens der deutschen und türkischen
Militärs gegen die damals noch sehr zahlreiche
nichtmuslimische Bevölkerung der Levante.
Ab 1920 verließ Edip die Hauptstadt und ging nach
Anatolien, um sich der Armee General Kemal Paschas
anzuschließen, wo sie bis zum Leutnant aufstieg, und eine
Schlüsselrolle bei der Beschaffung von Waffen spielte und bei
der Flucht von Kriegsverbrechern von der Istanbuler Regierung
auf die kemalistische Seite. 1923 wurde Kemal "Atatürk"
Staatspräsident, danach verließ Adivar 1926 die Türkei,
nachdem sie und ihr Mann beschuldigt wurden, in einen
Putschversuch verwickelt gewesen zu sein, da Sie das neue
System nicht stützten.
Bis 1939 bleib sie im Ausland. Währendessen wurde sie u.a.
zu Vorträgen in die USA und nach
Indien eingeladen, wo sie 1935 auf persönliche Einladung
von Mahatma Gandhi Islamkunde
unterrichtete. 1939 kehrte das Ehepaar Adivar zurück nach
Istanbul, wo beide inzwischen
rehabilitiert worden waren und wurde 1940 an der Istanbuler
Universität Vorsitzende des Lehrstuhls für englische
Philologie. 1950 wurde sie von der Demokratische Partei als
Parteilose Abgeordnete aufgestellt. Im Jahre 1954 legte sie
ihren Dienst nieder und zog sich zurück. Sie starb a, 9.
Januar 1964 und wurde auf dem
Merkez Efendi Friedhof beigesetzt.
Sehr bekannt ist sie u.a. auch aufgrund Ihrer
Autorentätigkeit. Die ersten Romane von Adıvar sind Werke die
Liebesgeschichten erzählen. Die Heldinnen in ihren Romanen
sind vor allem Frauen die eine starke Persönlichkeit haben,
ihre Rechte schützen, westliche Ausbildung genossen haben aber
die Verwestlichung nicht in der Kleidung sondern in den
Begabungen wie Malerei oder Musik suchen und Kenntnisse im
Fremdsprachen haben, sie sind gebildete und anziehende Frauen.
Ihre Werke sind: Romane; Heyula (Urstoff), 1909; Raik‘in
Annesi (Die Mutter von Raik), 1909; Seviye Talip, 1910; Handan,
1912; Yeni Turan (Neue Turan), 1912; Son Eseri (Ihr letzte
Werk), 1913; Mev‘ud Hüküm (Gelobtes Urteil), 1918; Ateşten
Gömlek (Hemd aus Feuer), 1923; Vurun Kahpeye (Schlagt den
Hure), 1923; Kalb Ağrısı (Liebeskummer), 1924; Zeyno‘nun Oğlu
(Sohn von Zeyno), 1928; Sinekli Bakkal, 1936; Yolpalas
Cinayeti (Yolpalas Mord), 1937; Tatarcık (Gnitze), 1939;
Sonsuz Panayır (Endloses Fest) 1946; Döner Ayna (Drehende
Spiegel),1954; Akile Hanım Sokağı (Akile Hanım Straße) 1958;
Kerim Ustanın Oğlu (der Sohn von Meister Kerim) 1958; Sevda
Sokağı Komedyası (Komödie Liebesstraße) 1959; Çaresiz
(Abhelfend), 1961; Hayat Parçaları (Lebensstücke), 1963;
Geschichten: Harap Mabedler (Zerstörte Tempeln), 1911; Dağa
Çıkan Kurt (Der Wolf der zum Berge ging), 1922; Kubbede Kalan
Hoş Seda (Angenehme Klang Der Im Kuppel Blieb), (postum);
Dramen: Kenan Çobanları (Kanaan Schäfer), 1916; Maske ve
Ruh (Maske und Geist), 1945;
Erinnerungen: Türkün Ateşle Imtihanı (Türkens Prüfung mit
Feuer), 1962; Mor Salkımlı Ev (Haus mit Dunkellila Büschel)
1963; Anderen Werke: Talim ve Terbiye (Unterricht und
Erziehung), 1911; Turkey Faces West 1930; Conflict of East and
West in Turkey 1935; Inside India, 1937; Türkiye‘de Şark-Garp
ve Amerikan Tesisleri (Ost-West und Amerikanische Institute in
der Türkei),1955; Ingiliz Edebiyat Tarihi (Englische
Literaturgeschichte), 3. Bände, 1940-1949; Doktor Abdülhak
Adnan Adıvar, 1956.
Ins Deutsche wurden folgende Werke übersetzt: