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Ahmad ibn Tulun war der Begründer der
Tuluniden-Dynastie in
Ägypten
und regierte von 868 bis 884 n.Chr..
Ahmad ibn Tulun hatte als
Sklave
am Bürgerkrieg zwischen den
Kalifen
Mu'taz
und
Musta'in teilgenommen und letzteren 866 n.Chr. in die
Verbannung begleitet. Nach der Ermordung von
Musta'in wurde Ahmad als stellvertretender Statthalter für
einen türkischen Machthaber in
Sammara nach
Ägypten
entsandt, da auch er türkischer Abstammung war.
Sehr schnell hatte er seine Stellung in
Ägypten
so gefestigt, dass er ab 868 n.Chr. die fälligen Abgaben nicht
mehr an die
Kalifen
abführte und sich faktisch für unabhängig erklärte. Diese Gelder ermöglichten ihm nun durch den Ausbau
von Bewässerungsanlagen und den Aufbau einer Flotte die
ägyptiosche Wirtschaft zu fördern. Außerdem betrieb er
eine umfangreiche Bautätigkeit. Bekanntestes Beispiel dafür
ist die zwischen 876 und 879 errichtete
Ibn-Tulun-Moschee in
dem von ihm neu gegründeten Qatai nördlich von Fustat (heute
Kairo).
Ahmad ibn Tulun versuchte auch den großen Einfluss der
christlichen Kopten in der Verwaltung zu Gunsten der
Muslime zurückzudrängen, aber mit nur mäßigen Erfolg, da
die Kopten die Verwaltung bis ins 11. Jahrhundert dominierte.
Nebenbei soll Ahmad ibn Tulun ein großer Freund der
Kochkunst gewesen sein; viele überlieferte
ägyptische Gerichte und Gewürzmischungen sollen durch ihn
selbst kreiert worden sein.
Die wachsende Wirtschaft ermöglichte Ahmad ibn Tulun auch
den Aufbau eines großen Heeres, mit welchem er 875 Barka (Cyrenaika)
eroberte. 878 eroberte er sogar
Schaam
und Kilikien. Als er allerdings in Mesopotamien eindringen
wollte inszenierten die
Abbasiden eine Revolte seines Sohnes Abbas. In der
Folgezeit misslang nicht nur die Eroberung
Mekkas,
sondern ging auch die Herrschaft über Kilikien wieder
verloren.
Ahmad ibn Tulun starb im März 884 n.Chr.. Seine geschichtliche
Bedeutung ist vor allem darin zu sehen, dass
Ägypten
unter ihm, erstmals seit den Ptolemäern, ein unabhängiges
Reich wurde. Nachfolger Ibn Tuluns wurde sein Sohn Chumarawaih
(884-896).
Die bedeutsamste Quelle über sein Leben schrieb
al-Balawi.