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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Mahmoud
Ahmadinedschad war der
sechste
Staatspräsident
der
Islamischen Republik Iran.
Er wurde am 28.10.1956 in einfachen Verhältnissen als eines von
sieben Kindern geboren. Sein Vater (siehe Bild rechts, Foto 2006 Y. Özoguz) arbeitete als Schmied, er
starb am 30.5.2006. Seine Familie wanderte 1957
zusammen mit ihm nach
Teheran
aus. 1975 nahm er bei den
landesweiten Universitätseingangsprüfungen teil und konnte den 130. Platz
erreichen. Er erhielt seine Zulassung und wurde in die Universität der
Wissenschaft und der Technologie auf dem Gebiet des Tiefbaus
eingeschrieben. Er absolvierte in
Teheran
ein Studium zum Bauingenieur und
promovierte zum Doktor im Transportwesen und Verkehrstransportplanung.
Unter der Herrschaft des
Schahs
Mohammad Reza Pahlavi schloss er sich
dem
Islamischen Widerstand an. Während des
Irak-Iran-Krieges
meldete er sich als Freiwilliger zum Kampf gegen die Besatzung, und trat
den Revolutionsgarden bei, wo er bis zum Kommandeur aufrückte.
Nach dem
Irak-Iran-Krieg begann seine politische Karriere als
Bürgermeister der Städte Maku und Khoy in der Provinz
West-Aserbaidschan.
Auch wurde er für zwei Jahre zum Berater des Gouverneurs der
westiranischen Provinz
Kurdistan ernannt. Später arbeitete
Dr. Ahmadinedschad als
Gouverneur der Provinz
Ardabil. Während seiner Amtszeit in
Ardabil wurde
Dr. Ahmadinedschad drei Mal in Folge als "bester Gouverneur des Landes"
ausgezeichnet.
1997 beendete er sein Gouverneursamt in Ardabil und arbeitete als
wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Teheraner Universität der
Wissenschaft und der Technologie.
Bei den Stadtratswahlen 2003 wurde er zum Bürgermeister der Hauptstadt
Teheran gewählt.
In dieser Position führte er wissenschaftliche,
kulturelle, politische, infrastrukturelle und soziale Tätigkeiten durch,
behielt aber seinen Lehrauftrag an der Universität.
Er lebt bescheiden in einer einfachen Teheraner Gegend und verzichtet
auf Luxus. Angesprochen darauf, dass seine Kleidung nicht einem Präsidenten
eines so großen Landes entspräche, antwortete er, dass sie aber einem Diener
des Landes entspricht. Zeitweise schrieb er auch in der iranischen Presse als freier
Journalist.
Dr. Ahmadinedschad war bzw. ist außerdem in den folgenden Vereinen und
Gemeinschaften aktiv:
Präsidentschaftswahlen
Ahmadinedschad trat bei den neunten iranischen Präsidentschaftswahlen 2005
gegen sechs weitere Bewerber an. Im Gegensatz zu den anderen Kandidaten
führte er einen recht einfachen Wahlkampf ohne große Wahlveranstaltungen
und riesige Plakate. Sein Wahlkampf wurde durch seine Anhänger finanziert.
Beim ersten Wahlgang zu den Präsidentschaftswahlen am 17. Juni 2005 konnte keiner der
Kandidaten die absolute Mehrheit erreichen, also musste am 24. Juni eine
Stichwahl über den nächsten iranischen Präsidenten entscheiden.
Ahmadinedschad erhielt im ersten Wahlgang 19,1 % der Wählerstimmen und kam
damit auf Platz zwei hinter
Akbar Hashemi
Rafsanjani. Aus der Stichwahl am
24. Juni ging Ahmadinedschad für die
Westliche
Welt überraschend als Sieger
hervor (ca. 62 % der Stimmen) und wurde
Staatspräsident.
Bei seiner Wiederwahl am 12.6.2009 in die zweite Amtsperiode erhielt er
im ersten Wahlgang 62 % der Stimmen bei einer Rekordwahlbeteiligung von 85
%.
Politische Orientierung
Seit seiner Zeit bei den
Revolutionsgarden unterstützte er die
islamisch geprägte politisch-religiöse Führung des Landes. Dieser
Zugehörigkeit sowie seiner Fähigkeit, die kleinen Leute der Bevölkerung
anzusprechen, verdankte er seine Wahl zum Bürgermeister der
Landeshauptstadt und die Kandidatur zum
Staatspräsidenten. Ahmadinedschad fordert die Rückkehr zu den
Werten der
Islamischen Revolution von 1979, will sich für die ärmeren Schichten des Landes
einsetzen und soziale sowie juristische Gerechtigkeit anstreben. Er hat
für seine Amtszeit als Präsident eine gemäßigte Politik angekündigt. „Es
wird keinen Platz für Extremismus geben“, sagte er in Teheran bei
seiner ersten Pressekonferenz nach dem Wahlsieg. Sein Kabinett werde für
"Freundschaft und Mitgefühl" stehen, sowie für "Gerechtigkeit und
Ehrlichkeit im Dienste des Volkes". Diese Ankündigung setzte er
durch ungewöhnlich viele Reisen seines Kabinetts in die Provinzen,
insbesondere in die ärmeren Regionen in die Tat um. Ahmadinedschads Regierung werde mit jedem
Land zusammenarbeiten, das ihm nicht feindselig gegenüberstehe. Er reiche
allen Ländern die Hand, wiederholte er mehrfach. Während seiner Amtszeit
führe er das - wenn auch zunächst aufgrund des niedrigen Betrages -
Grundeinkommen in
der
Islamischen Republik Iran ein.
Am 8.5.2006 schrieb Dr. Ahmadinedschad einen viel beachteten
Brief
an den US-Präsidenten George Bush und am 19.7.2006 einen
Brief an die deutsche Bundeskanzlerin Merkel, der allerdings erst über
einen Monat später veröffentlicht wurde.
Im Dezember 2007 führte er seine
Pilgerfahrt
durch. Siehe dazu
Bildergalerie zur Pilgerfahrt [hadsch] in 2007 mit Ahmadinedschad.
Im Frühjahr 2011 verlor er sehr an seinem Ansehen bei den Anhängern von
Imam Chamene'i,
da er den Anschein erweckt hat, mit einigen Entscheidungen
Imam Chamene'is
nicht einverstanden zu sein.
Nach Beendigung seiner zweiten Amtszeit als Präsident, wurde er von
Imam Chamene'i
in den
Schlichtungsrat berufen. Anfang 2017 spielte er öffentlich mit dem
Gedanken zu den neuen Präsidentschaftswahlen in
der
Islamischen Republik Iran zu kandidieren. Nachdem ihm
Imam Chamene'i
davon abgeraten hatte, verkündete er, dass er dem Ratschlag folge leisten
und nicht kandidieren werde. Dennoch hat er im Mai 2017 seine Kandidatur
eingereicht. Er wurde allerdings vom
Wächterrat
nicht zur Wahl zugelassen, da Ermittlungsverfahren gegen ihn wegen
bestimmter Unregelmäßigkeiten in seinem Kabinett zum Ende seiner letzten
Amtszeit liefen.
In der Presse wird auch die Schreibweisen "Ahmadinejad", "Achmadi-Nedschad",
"Ahmadinedschad" oder "Ahmadinedschad" verwendet.
Seyyid Hassan
Nasrullah zu Besuch bei Ahmadinedschad 2008 (IRIB)
Mit Imam
Chamene'i 2009 (IRIB)