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Ahmed Muhtar Pascha (Gazi Ahmed Muhtar Paşa) war ein
türkischer General im 19. Jh. n.Chr. und
Großwesir.
Er ist im November 1839 in Bursa als Sohn eines
höheren Zivilbeamten geboren. Auf der Militärschule in
Istanbul absolvierte er seine Ausbildung. Ab 1854 n.Chr.
war er Offizier in die Armee. Am Krimkrieg nahm er als
Adjutant teil. Später unterrichtete er Militärwissenschaften
an der Militärschule (Harbije Mektebi). Ab 1865 war er
militärischer Ausbilder des Prinzen Yusuf Izzeddin, eines
Sohns des Sultans
Abdülaziz. Im Jahr 1867 war er türkischer Kommissar an der
montenegrinischen Grenze und Oberstleutnant und 1870
Generalmajor und zweiter Befehlshaber der Expedition nach
Jemen. Im Jahr 1871 stieg er zum
Feldmarschall auf und wurde
1873 Kommandant des 2. Armeekorps in Schumen und 1874 des 4.
Armeekorps in Erzurum.
In den Jahren 1875–76 war er Oberbefehlshaber in der Herzegowina, wo er
erstmalig im Dugapass eine empfindliche Niederlage erlitt.
1877 war er zu Beginn des Russisch-Türkischen Krieges
Oberbefehlshaber in Erzurum. Nach einigen taktischen Rückzügen
besiegte die Russen am 21. und 22. Juni bei Elbar, am 25. bei
Sewin und zog am 10. Juli in das
Kars
ein, wo ihn die türkische Bevölkerung feierte. Noch heute gibt
es in
Kars vor dem Haus, in dem er residiert hat, eine
Gedenkbüste für ihn (siehe Foto).
Am 18. August schlug er einen Angriff der Russen zurück und
eroberte am 25. August ihre Stellung bei Baschkadiklar. Für
diese Siege erhielt er vom Sultan den Titel Gazi (der
Siegreiche). Als aber die Russen ihre Streitkräfte ansehnlich
verstärkt hatten, durchbrachen sie am 15. Oktober Muhtars
Stellung auf dem Alacadağ und besiegten ihn am 4. Dezember bei
Deveboyun. Muhtar Pascha wurde darauf abberufen, um die
Verteidigung von
Istanbul zu leiten, und im September 1878 nach Kreta
geschickt, um den dortigen Aufstand zu bekämpfen. Nachdem ihm
dies gelungen war, wurde er zum Oberbefehlshaber in Thessalien
und Epirus ernannt, 1879 zum Gouverneur in Monastir und 1884
zur Wahrnehmung der Interessen des Hofs nach
Ägypten
entsandt.
In der Zeit vom 22.7.1912 bis 29.10.1912 war er
Großwesir der Osmanen. Am 21. Januar 1919 starb er in
Istanbul und wurde im Friedhof der
Fatih-Moschee Istanbul beigesetzt. Er hinterließ unter
anderem einen Sohn namens Mahmud Muhtar Pascha. Im
Militärmuseum Istanbul (Askerî Müze) ist ihm eine
Schautafel gewidmet.