Aischa Bibi
  Aischa Bibi

Aussprache: a'ischa
arabisch:
عائشة بيبي
persisch:
عائشه بيبي
englisch: Aisha Bibi

??? - ??? n.Chr.

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Aischa Bibi ist ein Mausoleum aus dem 11. oder 12. Jh. n.Chr. für eine muslimische Heilige im gleichnamigen Dorf Aischa Bibi in Kasachstan.

Es befindet sich 18 km westlich der Stadt Taraz an der ehemaligen Seidenstraße.

Der Legende nach wurde das Mausoleum von einem Herrscher der Karachaniden-Dynastie für seine schöne Verlobte Aisha-Bibi, eine Tochter des Sufi-Dichters Chakim-Ata, erbaut. Die 16-jährige Frau namens Aischa Bibi soll nur eine Stunde von ihrem Treffen mit ihrem Geliebten entfernt gewesen sein. Sie war in den Emir von Taraz verliebt und wollte ihn gegen den Willen ihres Vaters heiraten. Also verließ sie ihr Zuhause Otrar mit ihrer Amme. Gegen Ende ihrer Reise hielten die beiden Frauen am Ufer des Flusses Assa an, um zu baden. Als sie aus dem Fluss kam, griff sie nach ihren Kleidern und wurde von einer Schlange gebissen, die in ihre Kleider gerutscht war, während sie im Wasser war. Der Biss war tödlich und sie starb bald darauf. Der Emir kehrte von einer militärischen Mission zurück, um sie zu treffen, kam aber zu spät. Er befahl den Bau des Grabes, um ihr und ihrer Liebe zur Ewigkeit zu gedenken. Daher gilt das Mausoleum als Symbol der Liebe. Einheimische Frauen aus der Taraz-Oase beten immer noch für Kinder und eine glückliche Familie. Jungvermählte kommen hierher, um ihre Liebe zu stärken.

Das gesamte Gebäude ist mit geschnitzten Terrakottafliesen mit 60 verschiedenen geometrischen Blumenmustern und stilisierter Kalligraphie verziert. Die verwendete Terrakotta-Dekoration nutzt Licht und Schatten anstelle von Farbe. Das Gebäude gilt als direkter stilistische Nachahmung des r Nachkomme des Samaniden-Mausoleums.

Aisha Bibi ist Teil eines größeren Baukomplexes. Zehn Meter entfernt befindet sich ein zweites Mausoleum namens Babadschi Chatun (Weise Königin) und auf der anderen Straßenseite befindet sich eine heilige Kalksteinhöhle. Zusammen mit einem Gartenbereich und einem Parkplatz bilden sie ein Nationaldenkmal. Der Komplex befindet sich auf einem Bergrücken mit Blick auf die Oase Taraz im Westen.

Der russische Archäologe V. V. Bartold war der erste Wissenschaftler, der 1893 die Ruinen aufzeichnete und untersuchte. Die ehemalige Sowjetunion baute ca.1960 n.Chr. eine schützende Glasschale, um das Denkmal zu erhalten und nutzte sie für die Ausbildung von Studenten in Taraz und den Tourismus. Im Jahr 2002 beauftragte die Republik Kasachstan Nishan Rameto für die Restaurierung des Gebäudes Aisha Bibi. Er baute auch die Parkinfrastruktur drumherum auf.

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