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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Andalusien (spanisch Andalucia) ist heute eine von 17
autonomen Provinzen Spaniens und die südlichste, die auf dem
Festland liegt, war aber aus Sicht des
Islam
in der Region die Bezeichnung für ein größeres Gebiet.
Andalusien grenzt im Süden an das Mittelmeer und den Atlantik.
Die heutige Hauptstadt Andalusiens ist Sevilla. Allerdings
verstehen
Muslime unter dem Begriff "Andalusien" meist die Zeit der
Herrschaft des
Islam
auf der iberischen Halbinsel, was alle
Taif-Königreiche und damit weite Teile der Halbinsel
umfasst.
Zur Herkunft des Namens Andalusien, spanisch Andalucía, der
aus dem von den ab. dem 8. Jh. n.Chr. herrschenden
Mauren
benutzten Bezeichnung Al-Andalus (الأندلس) hervorging, gibt
es verschiedene Deutungen. Sicher ist nur, dass der Name
al-Andalus als Bezeichnung für den gesamten maurischen
Herrschaftsbereich auf der iberischen Halbinsel erstmals 715
n.Chr. auf einer bilingualen Münze aufgetaucht ist.
Eine in der
Westlichen Welt bis zum 19. Jh. verbreitete Legende führte
das
arabische al-Andalus auf den Namen der Vandalen zurück,
die im Zuge der Völkerwanderung im 5. Jahrhundert
Zwischenstation im Süden der iberischen Halbinsel machten und
dort einen Staat mit dem ursprünglichen Namen Vandalusien mit
schweren Übergriffen auf die Bevölkerung gegründet hätten.
Diese Theorie wird unter westlichen Orientalisten heute aber
kaum mehr vertreten. Manche Historiker führen den Namen auf
Atlantis oder eine Abänderung eines Namens, den die Westgoten
der früheren römischen Provinz (Hispania) Baetica gegeben
haben sollen.
Eine andere Theorie besagt, dass Andaluz der ursprüngliche
altiberische, und damit noch vorrömische Name der heutigen
Insel Isla de Tarifa an der Meerenge von Gibraltar, und damit
am äußersten südlichen Zipfel Spaniens ist.
Nach den Römern fasste das
Christentum im 4. Jh. n.Chr. in Andalusien Fuß. In der
Spätantike, als das Weströmische Reich Auflösungserscheinungen
zeigte, fielen zu Beginn des 5. Jh. n.Chr. Vandalen und andere
germanische Stämme in Hispanien ein. Nach der Mitte des 5. Jh.
eroberten die Westgoten Hispanien und begründeten ein eigenes
Reich mit der Hauptstadt Toledo. Im 6. Jh. wurden Teile
Andalusiens von den Oströmern besetzt, die sich jedoch zu
Beginn des 7. Jh. zurückziehen mussten. 711 überschritten die
Mauren
die Meerenge und eroberten binnen weniger Jahre den Großteil
des Westgotenreichs.
Das heutige Andalusien stand von allen spanischen Regionen am längsten
unter dem Einfluss des
Islam.
Seine Blüte erreichte Andalusien unter dem Emirat von
Cordoba, dem
Kalifat
von
Cordoba sowie den Nasriden im Königreich Granada. Die
Einflüsse der Muslime sind auch heute noch vor allem in der
Architektur zu sehen: die Alhambra in Granada, die Mezquita
von Córdoba, die Giralda in Sevilla. Die Herrschaft der Mauren
in Spanien wurde durch die Reconquista 1492 n.Chr. in Granada
beendet.