Andalusien
Andalusien

Aussprache: al-andalus
arabisch:
الأندلس
persisch:
اندلس
englisch: Andalusia

Bild: Taif-Königreiche um 1031 n.Chr. auf der iberischen Halbinsel

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Andalusien (spanisch Andalucia) ist heute eine von 17 autonomen Provinzen Spaniens und die südlichste, die auf dem Festland liegt, war aber aus Sicht des Islam in der Region die Bezeichnung für ein größeres Gebiet.

Andalusien grenzt im Süden an das Mittelmeer und den Atlantik. Die heutige Hauptstadt Andalusiens ist Sevilla. Allerdings verstehen Muslime unter dem Begriff "Andalusien" meist die Zeit der Herrschaft des Islam auf der iberischen Halbinsel, was alle Taif-Königreiche und damit weite Teile der Halbinsel umfasst.

Zur Herkunft des Namens Andalusien, spanisch Andalucía, der aus dem von den ab. dem 8. Jh. n.Chr. herrschenden Mauren benutzten Bezeichnung Al-Andalus (‏الأندلس‎) hervorging, gibt es verschiedene Deutungen. Sicher ist nur, dass der Name al-Andalus als Bezeichnung für den gesamten maurischen Herrschaftsbereich auf der iberischen Halbinsel erstmals 715 n.Chr. auf einer bilingualen Münze aufgetaucht ist.

Eine in der Westlichen Welt bis zum 19. Jh. verbreitete Legende führte das arabische al-Andalus auf den Namen der Vandalen zurück, die im Zuge der Völkerwanderung im 5. Jahrhundert Zwischenstation im Süden der iberischen Halbinsel machten und dort einen Staat mit dem ursprünglichen Namen Vandalusien mit schweren Übergriffen auf die Bevölkerung gegründet hätten. Diese Theorie wird unter westlichen Orientalisten heute aber kaum mehr vertreten. Manche Historiker führen den Namen auf Atlantis oder eine Abänderung eines Namens, den die Westgoten der früheren römischen Provinz (Hispania) Baetica gegeben haben sollen.

Eine andere Theorie besagt, dass Andaluz der ursprüngliche altiberische, und damit noch vorrömische Name der heutigen Insel Isla de Tarifa an der Meerenge von Gibraltar, und damit am äußersten südlichen Zipfel Spaniens ist.

Nach den Römern fasste das Christentum im 4. Jh. n.Chr. in Andalusien Fuß. In der Spätantike, als das Weströmische Reich Auflösungserscheinungen zeigte, fielen zu Beginn des 5. Jh. n.Chr. Vandalen und andere germanische Stämme in Hispanien ein. Nach der Mitte des 5. Jh. eroberten die Westgoten Hispanien und begründeten ein eigenes Reich mit der Hauptstadt Toledo. Im 6. Jh. wurden Teile Andalusiens von den Oströmern besetzt, die sich jedoch zu Beginn des 7. Jh. zurückziehen mussten. 711 überschritten die Mauren die Meerenge und eroberten binnen weniger Jahre den Großteil des Westgotenreichs.

Das heutige Andalusien stand von allen spanischen Regionen am längsten unter dem Einfluss des Islam. Seine Blüte erreichte Andalusien unter dem Emirat von Cordoba, dem Kalifat von Cordoba sowie den Nasriden im Königreich Granada. Die Einflüsse der Muslime sind auch heute noch vor allem in der Architektur zu sehen: die Alhambra in Granada, die Mezquita von Córdoba, die Giralda in Sevilla. Die Herrschaft der Mauren in Spanien wurde durch die Reconquista 1492 n.Chr. in Granada beendet.

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