Antialkoran
Antialkoran

Aussprache: adh-dhidd alal quraan
arabisch:
الضدّ على القرآن
persisch:
ضد قرآن
englisch:
Antialkoran

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Der „Antialkorán“ ist eine tschechische antimuslimische Schrift aus dem 17. Jh. n.Chr., die in der frühen Neuzeit verfasst wurde, um den Islam zu kritisieren und zu widerlegen.

Der „Antialkorán“ ist eine polemische Schrift, die sich gegen den Heiligen Quran und den Islam richtet. Sie wurde von Václav Budovec von Budov (Václav Budovec z Budova) verfasst, einem böhmischen Humanisten, Diplomaten und Mitglied der tschechischen protestantischen Elite.

Der volle Titel lautet auf Tschechisch: „Antialkorán, to jest Knížka proti zákonu Tureckému a bludům Mahumetánským“ (Antialkoran, das ist ein Buch gegen das türkische Gesetz und die Irrlehren Mohammeds). Das Werk erschien 1603 n.Chr. in Böhmen.

Die Schrift hatte religiös-polemischen Charakter und sollte Christen, insbesondere Protestanten, gegen den Einfluss des Osmanischen Reichs und den Islam immunisieren. Sie basierte auf christlicher Apologetik, d.h. der Verteidigung des Christentums gegen andere Religionen. Budovec verwendete westliche Quellen über den Islam und versuchte, ihn auf theologische und moralische Weise zu widerlegen. Der historische Kontext war, dass Böhmen im 16. und 17. Jh. n.Chr. zunehmend mit dem Osmanischen Reich konfrontiert war – politisch, militärisch und ideologisch.

Die Türkenkriege, besonders die Belagerungen Wiens (1529 und 1683 n.Chr.), verstärkten antimuslimische Ressentiments. Der „Antialkorán“ steht exemplarisch für die europäische Islamkritik der frühen Neuzeit. Er zeigt, wie der Islam in Mitteleuropa früher wahrgenommen und bekämpft wurde. Er ist heute Teil der tschechischen Literatur- und Religionsgeschichte und wird aus wissenschaftlicher Sicht im Kontext von Frühaufklärung und Konfessionalisierung analysiert. Ein Exemplar ist im Nationalmuseum Prag ausgestellt.

Foto H.Özoguz (2025 n.Chr.)

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