.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Die Astrologie umfasst heutzutage viele voneinander
abweichende Lehren, die anders als die
Astronomie nicht auf wissenschaftlich begründeten
Denkmodellen basieren.
In allen derartigen Lehren wird gemeinsam behauptet, man
könne aus den Positionen von Himmelskörper zu einer bestimmten
Zeit Ereignisse auf der Erde deuten bzw. Schicksal und
Charakter von Menschen bestimmen bzw. begünstigende oder
ungeeignete Tage für eine Handlung vorhersagen. Besonderes
bekannte Merkmale sind das Horoskop und die Sternzeichen.
Aus Sicht des
Islam
handelt es sich um eine infame Form der erfundenen
Wahrsagerei. Auch wenn der mögliche Einfluss von Sternen- und
Planetenkonstellationen in manchen
Überlieferungen [hadith] angedeutet werden, so ist die
darauf gegründete "Vorhersage" nicht
erlaubt [halal] noch möglich, wohingegen der
Islam
die Astronomie für eine wertvolle
Wissenschaft einstuft. Da zu einer bestimmten Zeit beide
Wissenschaften von den gleichen Personen praktiziert wurden,
ist die Unterscheidung zuweilen Komplex.
Die Ursprünge der westlichen Astrologie liegen in
Babylonien, Assyrien und Ägypten. Sie wurde in ihren noch
heute gültigen Grundzügen im 2. Jh. n.Chr.
von Claudius Ptolemäus formuliert.
Mit dem Aufkommen des
Christentums schwand der Einfluss der Astrologen, für die
jene Wahrsagerei eine lukrative Verdinestmöglichkeit war. Erst
als ab dem 14. Jh.n.Chr. das ursprüngliche
Christentum zunehmend unterschiedlichen Aberglauben weichen musste, gewann
die Astrologie auch wieder an Einfluss. Vor dem 17. Jh. wurde
sie sogar als Wissenschaft anerkannt.
Aus der Sicht des
Islam
ist die Astrologie eine abzulehnende Wahrsagerei von Lügnern,
wie es an mehreren Beispielen verdeutlicht werden kann.
Aschath ibn Qais kam einstmals, als er sich noch nicht
gegen
Imam Ali (a.) gewandt hatte, zu ihm und sagte: "O
Befehlshaber der Gläubigen! Ich bin Astrologe und ein Experte, um günstige und
ungünstige Tage herauszufinden. Ich kam zu diesem Schluss,
dass bei einem jetzigen Vorstoß du und eine große Schar deiner
Gefährten am Ende besiegt und getötet werden."
Imam Ali (a.)
erwiderte: "Wer immer die unsinnige Voraussage des Astrologen
glaubt, verleugnet tatsächlich die Worte des Heiligen
Prophet Muhammad."
Imam Ali (a.) befahl dann seinen Gefährten
sofort den Angriff im
Namen
Gottes und im Gottvertrauen, und
auf den Astrologen solle gar nicht geachtet werden. Später
zeigte sich, dass
Imam Ali (a.) seinen größten Sieg im Krieg gegen die
Chawaridsch errang.
Ein anderes Beispiel stammt aus der
Zeit von
Imam
Sadiq (a.):
Abdulmalik ibn Ayan, ein Bruder
Zarara ibn Ayan, war ein Gelehrter und ein berühmter Erzähler seiner
Zeit. Er hatte Astrologie studiert und praktizierte sie auch.
Aber schrittweise fühlte er, dass sein astrologisches Wissen
zum Unfug für ihn wurde, denn jeden Tag, wenn er sein Haus
verlassen wollte, wurde er durch die Anordnung der Gestirne
gestoppt, und er wurde in Zweifel gestürzt, ob er den Ausgang
beginnen solle oder nicht. Er ging dann doch zum
Imam
Sadiq (a.) und bemerkte: "O Nachkomme des Gesandten Gottes! Die Astrologie macht mir Kummer. Ich habe einige astrologische
Bücher und ich fühle, dass ich erst dann eine Entscheidung
treffen kann, wenn ich die Bücher befrage."
Imam
Sadiq (a.) war
verwundert und nach einigem Nachfragen
riet der
Imam
Sadiq (a.) ihm, sich von solchen Bücher zu trennen und
Abstand von der Astrologie zu nehmen, woran sich
Abdulmalik ibn Ayan auch gehalten hat.