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Der Augustus-Tempel (Augustus Tapınağı,
Monumentum Ancyranum) in
Ankara ist der Rest einer Ruinenstadt im heutigen
Hadschi Bayram Komplex.
Die Tempelanlagen wurden wahrscheinlich im 25. –
20. Jh. v. Chr. an der Stelle eines Heiligtums, das den
Gottheiten Men (Mondgott) und Kybele (Erdgöttin) gewidmet war,
von einem römischen Kaiser erbaut. Der Tempel selbst bestand
größtenteils aus Marmor, hatte Ausmaße von 36 x 54,82 m und
befindet sich auf einem 2 m hohen, mehrstufigen Podium.
Die kurzen Seiten des in westlicher
Himmelsrichtung stehenden Werkes sind mit jeweils acht, die
langen Seiten mit jeweils 15 ionischen Säulen versehen. Die
inneren Bereiche (Naos) bestehen aus drei Abschnitten. Auf der
einen Seite befindet sich zwischen den Wänden (Antalar) am
zweiten Eingang (Pronaos) vor den Pferden die vierte
korinthische Säule. Der Tempel ist durch seine Inschriften
berühmt, die die Taten des Augustus beschreiben und "Res
Gestae Divi Augusti" (lateinisch: "die Taten des göttlichen
Augustus") genannt werden. Daher stammt auch der heutige Name
der Tempels. Die Schriften dieses Tempels, die als Monumentum
Ankyranum (Ankara Monument) bekannt sind, sind in die Wände
des Tempels sowohl in griechischer als auch lateinischer
Schrift eingeritzt.
Der Tempel wurde später von
Christen in eine Kirche umgewandelt, an der Südwand des
Bereiches Cella wurden drei Fenster geöffnet und hinter dem
Bereich Naos wurde ein unterirdisches Gewölbe (Krypta)
errichtet.
Im 15. Jh. n.Chr. wurde die
Hadschi Bayram Moschee an der nordwestlichen Ecke des
Tempels errichtet. Im Jahre 1834 n.Chr. kam es zu einer
Zerstörung der nördlichen Wand der Cella, das große Tor der
Cella und der Pronaos sind bis heute erhalten geblieben. Heute
werden die erhaltenen Teile im Rahmen des
Hadschi-Bayram-Komlexes restauriert und sind denkmalgeschützt.
Nach den Untersuchungen des Tempels durch die Franzosen Ch.
Texier und G. Perrot sowie den Deutschen M. Schede und D.
Krencker wurden die archäologischen Ausgrabungen unter Dr.
Hamit Z. Koşay geleitet.
Ein maßstabsgetreues Miniaturmodell des Tempels ist in
Miniatürk ausgestellt.