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Baibars I. war ein Herrscher der
Mamluken, der ab 1260 n.Chr. über
Ägypten und
Schaam
herrschte.
Sein vollständiger
arabischer Name war: Al-Malik al-Zahir Rukn al-Din Baibars
al-Bunduqdari, verkürzt bekannt als Zahir Baibars.
Er soll im ukrainischen Steppengebiet nähe der Krim um 1223
n.Chr. geboren sein. Dschingis Chan überfiel im selben Jahr
die Region und versklavte die Bevölkerung. Baibars wurde auf
dem Sklavenmarkt von Sivas als Kleinkind verkauft. Sein Käufer
war der Herrscher der
Ayyubiden in Hamah al-Nasir (1221-1229 n.Chr.). ein weißer
Fleck im rechten Auge von Baibars gefiel dem Herrscher nicht
und er verkaufte ihn weiter unter seinem Einkaufpreis an den
Kommandanten der
Mamluken Ala' ad-Din Aydekin al-Bunduqdar. Dort wurde er
zum Schützen ausgebildet und erhielt aufgrund seiner
besodneren Begabung in diesem Bereich den
Beinamen "der Bogenschütze" (al-Bunduqdari). Seine
besondere Treue zu seinem Lehrer war Stoff für
Legendenbildungen. Als der Amir 1239 n.Chr. von seinen eigenen
Männern verraten und in die Gefangenschaft des Emirs von Kerak
verbracht wurde, soll Baibars der einzige gewesen sein, der
sich freiwillig der Gefangenschaft seines Herrn angeschlossen
hatte, um ihm im Kerker zu dienen.
Ein Jahr später kam er frei und wurde Kommandant von
Truppenteilen und erhielt 1244 n.Chr. sogar den Oberbefehl
über die Armee. Seine wichtigste Aufgabe bestand in der Abwehr
der
Kreuzzüge. Gleich mehrere Schlachten gegen die Kreuzritter
konnte er für sich entscheiden, wie z.B. in der Schlacht von
La Forbie. Zusammen mit seinem Machthaber Amir Fachr ad-Din
Yusuf kämpfte er gegen den französischen Königs Ludwig IX. im
sechsten Kreuzzug. Am 8. Februar 1250 fiel Amir Fachr ad-Din
Yusuf und Baibars übernahm das Kommando und führte die Truppen
durch eine listige Kampfstrategie zum Sieg. Am 6. April 1250
nahm er bei Fariskur den König von Frankreich gefangen und
schlug damit die Kreuzzüge endgültig zurück..
Aufgrund des Ansehens Baibars' bei den Truppen kam es nun
zum Machtkampf mit dem erst neu inthronisierten Sultan Turan
Schah, der die Nachfolge seines Vaters as-Salih Ayyub
angetreten hatte. Der Machtkampf endete am 2. Mai 1250mit der
Ermordung des Sultan durch Baibars, der wiederum einem
Attentatsversuch des Sultans zuvorgekommen war. Der Verrat am
Sultan war angeführt von der ehemaligen Haremssklavin
Schadschar ad-Durr, die jetzt selbst die Macht anstrebte. Da
sie aber weder eine Basis im Volk noch unter den Offizieren
hatte, festigte sie ihren Machtanspruch durch die Ehe mit dem
Mamluken Izz ad-Din Aybak, der dadurch der erste Herrscher
der
Mamluken in
Ägypten wurde.
Es kam zu inneren Machtkämpfen unter den
Mamluken und Baibars musste ins Exil. Sultansmorde im Hof
führten dazu, dass Baibars zurück kam. Er selbst griff nach
der Macht, als er erstmalig den Mongolensturm aufgehalten und
den Unbesiegbarkeitsnimbus der Mongolen in der Schlacht von
Ain Dschalut am 3. September 1260 durchbrochen hatte. Er
kehrte nach
Ägypten zurück, ermordete Sultan Qutuz am 24. Oktober 1260
während eines Jagdausflugs im Nildelta und übernahm den Thron,
gestützt von seinen Offizieren. Seine Herrschaftszeit gilt als
skrupellos. Dies zeigte sich in zahlreichen inneren
Machtkämpfen mit zahllosen Toten, die auch bei den
Abwehrkämpfen gegen die Mongolen zu betrauern waren.
Die Macht der Mongolen brach Baibars auch dadurch, dass er
die Tochter von rivalisierenden Mongolen heiratete und dadurch
zu einer inneren Schwächung beitrug. Zur außenpolitischen
Stärkung huldigte Baibars dem Kalifen al-Hakim I., der
letztendlich eine Marionette seiner Herrschaft war.
Sein gesamtes weiteres Leben sollte von Kriegen geprägt
sein, darunter auch gegen
Kreuzzüge. Bis 1271 n.Chr. hatte er nahezu den gesamten
Nahen Osten erobert. 1272 gelang ihm ein elfjähriges
Waffenstillstandsabkommen mit Prinz Eduard, wodurch auch der
siebte
Kreuzzug beendet war. So konnte er sich auf die Kriege mit
den Armeniern, Rum-Seldschuken und Mongolen konzentrieren. Bis
zum April 1277 hatte er auch diese entscheidend geschlagen.
Am 1. Juli 1277 starb Baibars in
Damaskus möglicherweise an einer Vergiftung, wobei unklar
ist, ob es Mord oder ein Unfall war, weil er möglicherweise
die Gläser vertauscht habe, mit dem er einen Widersacher
vergiften wollte. Andere Quellen besagen, dass er an einer
unverheilten entzündeten wunde starb.
Baibars folgten nacheinander seine Söhne Berke Qan
(1277-1279) und Solamisch (1279).
Er selbst hatte in
Kairo
die nach ihm benannte
Sultan Zahir Baibars-Moschee erbaut.