Banja-Baschi-Moschee
 

Banja-Baschi-Moschee

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Die Banja-Baschi-Moschee (ehemals türkisch Banyabaşı Camii) ist die größte Moschee in Bulgariens Hauptstadt Sofia.

Sie ist eines der bedeutendsten Bauwerke der Stadt aus der Zeit der Osmanen und wurde 1566/67 n.Chr. erbaut. Sie gilt als eine der ältesten Moscheen in Europa.

Die Banja-Baschi-Moschee steht am Boulevard Knjaginja Maria Luisa im Zentrum Sofias.

An dieser Stelle im Zentrum von Sofia, wo seit der Römerzeit eine 46 °C warme Thermalquelle entspringt, stand eit mindestens dem 16. Jahrhundert ein öffentliches, türkisches Bad, das unmittelbar an die Moschee grenzte.

Der Name der Banja-Baschi-Moschee setzt sich zusammen aus Banja (Bad) und Baschi (Kopf). Das kann bedeuten, dass es sich um das Zentralbad handelte oder dass die Moschee unmittelbar an das Bad grenzte. Der Stifter der Banja-Bashi-Moschee war Mullah (Molla) Efendi Kadı Seyfullah, der die Moschee im Gedenken an seine verstorbene Gattin errichten ließ. Ältere Quellen bezeichnen deshalb diese Moschee als Molla Efendi Moschee oder als Kadı Seyfullah Moschee.

Evliya Tschelebi (Çelebi) besuchte im 17. Jh. n.Chr. Sofia und zählte 53 Moscheen in der Stadt. Später waren es über 100 Moscheen. Nach dem Ende der Herrschaft der Osmanen 1878 n.Chr. gab es in Sofia noch 32 Moscheen. Davon sind heute noch fünf erhalten. Die Banja-Baschi-Moschee ist die einzige noch als solche genutzte Moschee in der bulgarischen Hauptstadt in ihrer ursprünglichen Form. Im Gebäude der ehemaligen Große Moschee (Büyük Camii) ist heute das Nationale Archäologische Museum untergebracht.

Auf dem Bogen über der Eingangstür ist ein Text aufgemalt, der jedoch nicht mehr zu entziffern ist. Darunter steht die Jahreszahl 974, weshalb angenommen wird, dass die Moschee im Jahr 974 n.d.H. (1566/7 n.Chr.) erbaut wurde. Ein Vorgängerbau wurde 1474 erbaut.

Während der kommunistischen Herrschaft in Bulgarien (1944–1989) war die Moschee außer Betrieb. Seit 1989 sind wieder Gebetsrufe [adhan] zulässig.

Das Hauptgebäude der Moschee hat eine quadratische Grundfläche und verfügt über eine große zentrale Bleikuppel mit einem Durchmesser von 15 Metern. An der Nordwestseite befindet sich der Haupteingang, der von einem Vorbau mit drei kleineren Kuppeln überdacht ist. Als Erbauer gilt der Architekt Sinan, die Moschee im klassischen Stil der Osmanen erbaute.

Die letzte Grundrenovierung wurde in den 1920er Jahren mit finanzieller Unterstützung des türkischen Botschafters in Bulgarien, Fethi Okyar, durchgeführt. Spätere immer wieder notwendig gewordenen  Renovierungen wurden durch die Unterstützung durch türkische und arabische Stiftungen ermöglicht. Mit deren Unterstützung wurde unter anderem eine Fußbodenheizung eingebaut.

Die Moschee hat zwei Etagen, die obere Etage ist den Frauen vorbehalten. Früher befand sich neben der Moschee das Grab von Mullah Efendi Kadı Seyfullah. Die Moschee ist aktuell für ca. 700 Betende ausgelegt, was an Feiertagen aufgestockt werden kann.

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