Barakzai
  Barakzai Dynastie

Aussprache: barakzay
arabisch:
persisch:
بارکزایی
englisch: Barakzay Dynasty

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Die Barakzai Dynastie war eine Herrschaftsdynastie in Afghanistan von 1826 n.Chr. bis zu ihren Sturz 1973.

Die Gebrüder der paschtunischen Familie Barakzay erlangten 1826 die Kontrolle über Afghanistan und teilten die Gebiete unter sich auf. Zuvor waren sie seit Gründung des Landes durch die Dynastie der Durrani im Jahre 1747 Wesire. Im Verlauf der Kämpfe mit den Durrani verloren viele der Gebrüder ihr Vormachtstellung. Dost Muhammad Chan von den Barakzai konnte sich aber durchsetzen und führte die Gebiete 1837 unter seiner Kontrolle wieder zusammen. Nachdem der Widerstand Kandahars gebrochen wurde, nahm Dost Mohammed den Titel "Amir" an.

Zunächst versuchten die Briten im 1. Britisch-Afghanischen Krieg (1839–1842) die Kontrolle über den Hindukusch zu erlangen und besetzten Kabul und Kandahar. Sie ließen Schah Schoja, einen Nachkommen der Durrani-Dynastie, den Thron besteigen, um als britische Marionette zu fungieren. Aber die afghanischen Stämme vertrieben die Briten, die Dost Muhammad Chan in der Folge als rechtmäßig anerkannt haben, um mit seiner Hilfe das weitere Vordringen Russlands zu stoppen.

Dost Muhammads Nachfolger Scher Ali Chan (1863–1879) wurde durch die Briten immer wieder geschwächt indem sie Kämpfe mit anderen Thronanwärtern initiierten. Daraufhin schloss er sich verstärkt Russland an, so dass es zum 2. Britisch-Afghanischen Krieg (1878–1881) kam. Die Briten setzten Scher Ali Chan ab und Abdur Rahman Chan (1880–1901) als ihre Marionette ein. Wiederum mussten sich die britischen Truppen sich letztendlich dem afghanischen Widerstands geschlagen geben.

Um zwischen russischen und britischen Interessen eine gewisse Unabhängigkeit zu erlangen erfolgte in der Folgezeit eine gewisse Anlehnung auch an Großbritannien, was zum Durand-Abkommen von 1893 führte. Die sogenannte Durand-Linie, die als Grenze zu damals Britisch-Indien und Afghanistan neu festgelegt wurde brachte eine Vielzahl von afghanischen Gebieten unter britische Herrschaft. Noch heute verläuft jene Grenze durch ihre Stammesgebiete und hinterließ ein Potential zu Konflikten, wie bei alle kolonialistischen Grenzziehungen der Briten.

Dost Muhammads Nachfolger regierten bis 1929. Unter Amanullah Khan (1919–1929) erreichte Afghanistan nach dem 3. Britisch-Afghanischen Krieg seine Unabhängigkeit. Amanullah führte den Königstitel für sich ein und versuchte nach dem Vorbild Atatürks das Land umzugestalten. Das führte zum Widerstand der Stämme, so dass Amanullah 1929 zurücktreten musste. Daraufhin bestieg dessen Cousin Muhammad Nader Chan den Thron. Er erließ eine Verfassung mit einer konstitutionellen Monarchie. Auf Nader Chan folgte nach dessen Ermordung sein Sohn Zahir Schah, der bis zum 17. Juli 1973 regierte. Er wurde durch Daoud Khan (ebenfalls Angehöriger der Baraksai-Dynastie) abgesetzt und eine Republik ausgerufen.

Der Landesname Afghanistan wurde am Anfang des 19. Jahrhunderts durch die Baraksai eingeführt.

Baraksai war eine paschtunische Dynastie in Afghanistan von 1826 bis 1973.

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