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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Barbad war ein berühmter Musiker und Dichter am Hofe des
Königs der Sassaniden Chosrou Parwiz.
Er begründete ein Musiksystem in sieben Modi, sogenannte
Chosravanis, das als ältestes nachweisbares Musiksystem des
Nahen und Mittleren Ostens gilt und deren Spuren sich noch
heute in der Bezeichnung bestimmter Elemente des modernen
persischen Musiksystems nachweisen lassen. Hierfür verwendete
er 30 Töne (Lahns) und 360 Melodien (Dāstān), die er täglich
variierte und den Stimmungen seines Publikums anglich. Die 360
Töne sollten das persische Sonnenjahr symbolisieren, da die
letzten bzw. ersten fünf Tage nicht mitgezählt, da sie als
Nouruz
zelebriert wurden
So informierte er auch unter Gefährdung seines eigenen
Lebens den König über den Verlust seines Lieblingspferdes
Schabdiz, indem er in Anspielung auf den Vorfall ein Stück
improvisierte.
Im
Schahname ist Barbad mythologisch ald ein Sänger des Guten
dargestellt, der sich zunächst gegen den Sänger des bösen
Neids durchsetzen muss: Demnach war der zielstrebige und
begnadete Musiker Barbad trotz seiner Gaben am Hofe des Schahs
Chusrau Parwiz unbekannt, weil Sarkad, der führende Sänger des
Schahs, das Vorsingen junger Talente erfolgreich verhinderte.
Sein Neid trieb ihn dazu, potentielle Konkurrenten auf diesem
Weg auszuschalten. Barbad befreundete sich mit einem Gärtner
des Königs und richtete es mit dessen Hilfe ein, sich in den
Zweigen des Baumes zu verbergen, unter dem der Schah
picknicken wollte. Als Chusrau und seine Begleitung sich zu
einer Erfrischung niedergelassen hatten, begann Barbad zum
Wohlgefallen des Schahs und zur Bestürzung von Sarkad zu
singen. Sarkad redete seinem königlichen Schutzherrn ein, er
höre nicht die Musik eines Menschen, sondern eine Huldigung
des Windes an den Schah. Barbad aber sang und spielte weiter.
Der begeisterte Schah befahl seiner Umgebung, die Büsche nach
dem Sänger abzusuchen, damit er ihn belohnen könne, indem er
ihm den Mund mit Edelsteinen und Perlen stopfen wolle. Als
Barbad das hörte, rutschte er von seinem Versteck herab und
wurde reichlich belohnt. Er wurde anstelle des neidischen
Sarkad zum Hofmusiker ernannt.
Eine sehr bekannte dazugehörige Miniatur (siehe unten)
stammt von Mirza Ali, dem Sohn von
Sultan Mahmud. Er malte diese Miniatur als sehr junger
Künstler.