.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Bayan Chan, auch bekannt als Bayan I. oder im Detuschen auch
als Baian, gilt als Gründer der Dynastie der Awaren.
Er regierte in der Zeit 562-602 n.Chr. Sie führten eine
Reihe von Kriegen, darunter auch gegen
Byzanz. Er starb 602 n.Chr. Als die Kök-Türken unter
Sizabulos nach Westen zogen, floh Bayan mit einem Großteil der
Awaren in den Westen der heutigen Ukraine.
567 verbündete er sich mit den Langobarden und besiegte
gemeinsam mit ihnen die Gepiden. Als 568 die Langobarden nach
Italien auswichen, besetzte er auch das vormals von ihnen
besiedelte Pannonien und kontrollierte die gesamte ungarische
Tiefebene. Neben den Gepiden erlang er auch die Herrschaft
über alle Slawen im südeuropäischen Raum sowie im heutigen
Böhmen, Mähren und in der Slowakei.
Ebenfalls 568 n.Chr. eroberte er Dalmatien, das zuvor unter
der Herrschaft von
Byzanz stand. Drei
Jahre später schloss er gegen Tributzahlungen Frieden mit
Byzanz, der allerdings immer brüchig
war. Er profitierte bei seinen Angriffen davon, dass Kaiser
Justin II. 571 Krieg gegen das persische Sassanidenreich
führte. 582 nahm er Sirmium ein und errichtete so einen
Brückenkopf an der Donau. In den Jahren 584–585 stieß er über
die Via Pontica bis ins nördliche Thrakien vor. Im Jahre 585
befand sich Bayan auf dem Höhepunkt seiner Macht.
Als sein Widersacher Maurikios im Jahr 591 n.Chr. einen
sehr ausgeglichenen Frieden mit
Iran
schließen konnte, konnte er den größten Teil der erfahrenen
Truppen in den Westen holen und gegen Bayan einsetze. Bayan
vermied daher die direkte Begegnung mit den Truppen des
Byzanz und zog sich immer wieder
zurück. Einige Überraschungserfolge ermöglichten ihm das
Vorrücken bis vor
Konstantinopel.
Vor der Stadt verlor er sieben seiner Söhne infolge einer
Pestepidemie. In weiteren Feldzügen 599 bis 602 zumeist gegen
Byzanz verlor er viele Soldaten und
drei weitere Söhne. Die Folge waren Aufstände gegen die
Obrigkeit. Als Baian 602 n.Chr. starb, stand das Reich der
Awaren kurz vor dem Zusammenbruch. Nur der Sturz Maurikios
bewahrte die Macht der Awaren.
Die Dynastie bestand noch bis 835 n.Chr..
In der
Türkischen Ahnengalerie Kars ist eine Büste für ihn
aufgestellt (siehe Foto).
