.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Celal Bayar war ehemaliger türkischer Staatspräsident und
Gründer einer bedeutenden türkischen Bank.
Er ist am 16. Mai 1883 in Umurbey bei
Bursa
als Mahmut Celâleddin geboren. Nach der neuen
Namensgesetzgebung in 1934 nahm er den Namen Celal Bayar an.
In seiner Jugend hatte er bereits viel mit Banken zu tun.
Er arbeitete zunächst in der Ziraat Bank in
Bursa,
nachdem er Qualifikationswettbewerbe gewonnen hatte. Dabei
lernte er fleißig Französisch.
1905 gewann er einen Qualifikationskurs der
Deutschen Orientbank und arbeitete eine kurze Zeit dort.
Bereits 1903 heiratete er Reşide. Aus der Ehe entstammen die
drei Kinder Refii (1904-1941), Turgut (1911-1983), Nilüfer
Gürsoy (1921-???).
1908 schloss er sich den Jungtürken an und war 1914-1919 an
der Zurückschlagung der Briten und damit auch Griechen aus
Izmir beteiligt. Von 1921 bis 1922 war Celal Bayar
Wirtschaftsminister der Regierung unter
Mustafa Kemal Atatürk. 1922–1923 nahm er als Mitglied der
türkischen Delegation an den Friedensgesprächen in Lausanne
teil. 1924 wurde er Minister für Bevölkerungsfragen, Aufbau
und Wiederansiedlung. In dem Jahr hatte ihn
Atatürk beauftragt eine neue einheimische türkische Bank
zu gründen. Nach Vorarbeiten gründete er am 26. August 1924
die Türkiye İş Bank und war 1932 deren Direktor. Im heutigen
Türkiye Isch Bankasi Muzeum (Türkiye İş Bankası Müzesi)
befindet sich ein großes Gemälde von ihm, das İbrahim Çallı
gemalt hat (siehe Foto).
Von 1932 bis 1937 war er wieder Wirtschaftsminister und von
1937 bis 1939 Ministerpräsidenten. Nachdem im Mai 1945 das
Einparteiensystems in der
Türkei beendet worden ist, traten Bayar und ihm politisch
Nahestehende wie Adnan Menderes aus der Republikanischen
Volkspartei (CHP) aus und gründeten 1946 die Demokrat Parti (DP).
Bei den übernächsten Wahlen 1950 gewann sie die
Parlamentsmehrheit. Bayar wurde am 22. Mai 1950 türkischer
Staatspräsident und Menderes Ministerpräsident. Nach dem
Militärputsch am 27. Mai 1960 unter General Cemal Gürsel, dem
wegen Befehlsverweigerung kurz zuvor von Ministerpräsident
Menderes das Oberkommando entzogen worden war, wurden Bayar,
Menderes und andere Regierungspolitiker verhaftet und vor ein
Ausnahmegericht gestellt. 1961 wurden Bayar und Menderes in
den Yassıada-Prozessen zum Tode verurteilt. Menderes wurde im
gleichen Jahr auf der Insel Imralı hingerichte. Bayar blieb
inhaftiert, bis er 1966 begnadigt wurde. Er starb am 22.
August 1986 in
Istanbul.
Gemälde im
Türkiye Isch Bankasi Muzeum (Türkiye İş Bankası Müzesi) ,
gemalt von İbrahim Çallı, Foto Y.Özoguz (2017)