Bayram von Angora
Bayram von Angora - Hadschi Bayram Veli

Aussprache:
arabisch:
persisch:
englisch:
Hacı Bayram-ı Veli

??? - 833 n.d.H.
1352 - 1429 n.Chr.

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Hadschi Bayram von Angora, auch bekannt als Hadschi Bayram Veli (Hacı Bayram-ı Veli ) war ein Weggefährte von Hadschi Bektasch Veli und bekannter Dichter und Mystiker.

Hadschi Bayram, mit dem eigentlichen Namen Numan, wurde im Dorf Solfasol, in der Nähe von Ankara (damals Angora) geboren. Er ist Gründer des Ordens [tariqa] der nach ihm benannten Bayramiya und vertrat zeitlebens die Vorstellung, dass Gott in den Herzen der Menschen in Erscheinung tritt.

Sein Vater Koyunluca Ahmet war ein Bauer. Numan arbeitete eine Zeitlang auf dem Ackern seines Vaters. Als sein Vater Numans Neigung zum studieren bemerkte, schickte ihn auf die Karamedrese in Ankara. Nachdem er diese absolviert hatte, ging er nach Bursa um sein Wissen zu erweitern. Nachdem er dort eine Zeitlang studiert hatte, kehrte er zurück. Anfangs wurde er vom Halveti-Orden und dem Naqschibandi-Orden inspiriert. Innerhalb kurzer Zeit gewann er an Ansehen durch die Wirkung seiner Reden und durch sein umfangreiches Wissen. Als Scheich Hamidüddin von ihm hörte, ließ er ihn nach Kayseri rufen. Numan folgte seiner Einladung und blieb eine Zeitlang bei dem Scheich. Da dieses Ereignis am Opferfest [id-ul-adha] erfolgte, gab ihm der Scheich den Namen "Bayram" (Festtag). Nach der Pilgerfahrt [hadsch], die er zusammen mit Scheich Hamidüddin unternahm, lernte er in Kayseri die Traditionen der Orden [tariqa] und gab sich der Mystik [tasawwuf] hin. Er gründete die ersten Gedanken des späteren Bayramiya-Ordens. Als sich seine Anhänger mehr wurden und seine Gedanken entgegen einer strengen Religionsauslegung standen, wurde er argwöhnisch betrachtet. Als Sultan Murat II. von der Lage erfuhr, ließ ihn nach Edirne rufen, aber als er der Tiefe seines Wissens und dem Reinheit seines Herzens gegenüber stand war er beeindruckt und glaubte dem Gerüchte nicht. Daraufhin wurde er zuerst zur Karamedrese in Ankara, und danach an eine Madrasa in Bursa Bursa als Lehrer berufen.

Hadschi Bayram Veli hat nach dem Tod von Scheich Hamidüddin sein Lehramt übertragen und hat sein Leben in seiner Tekke mit Ausbildung seiner Anhänger verbracht. In dieser zeit hat er türkische Gedichte geschrieben, die seine Gedanken widerspiegeln. Dabei entwickelt er drei Regeln, mit denen sich seine Anhänger Gott annähern können:

bulletDie Quelle aller Beschäftigungen und Tätigkeiten ist Gott, der Mensch ist nur ein Werkzeug. Der Wille des Menschen ist ein Teil des göttlichen Willens
bulletGott zeigt sich in allen Wesen, in Wahrheit heißt existieren die Erscheinung Gottes
bulletAlle Eigenschaften sind göttliche Erscheinungen.

Hadschi Bayram Veli erklärt diese drei Regeln als Einheit der Tätigkeiten, Einheit der Eigenschaften und Einheit des Wesens.

Er verstarb 833 n.d.H. (1429 n. Chr.) im damaligen Angora. Sein Grab ist neben der nach ihm benannten Hadschi Bayram Moschee im Hadschi Bayram Schrein und bildet den Kern des Hadschi Bayram Komplexes.

Im Sadberk Hanim Museum in Istanbul ist eine sehr umfangreiche Stammbaumkarte von Hadschi Bayram Veli ausgestellt, die bis in die heutige Zeit reicht.

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