.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Carl Heinrich Becker war ein deutscher Orientalist und
preußischer Politiker.
Becker ist am 12. April 1876 als Sohn einer alten
Kaufmanns- und Akademikerfamilie aus Hessen in Amsterdam
geobren. Sein Großvater war der Sprachforscher Karl Ferdinand
Becker, seine Eltern der wohlhabende Bankier und Konsul Carl
Becker (1821–1897) und dessen Ehefrau Julie Schöffer
(1839–1917). Durch sein geerbtes Vermögen war Becker
finanziell unabhängig.
Becker besuchte von 1886 bis 1895 das Frankfurter
Goethegymnasium und studierte ab 1895 Arabistik und
Religionswissenschaft an der Universität Lausanne und in
Heidelberg. In Heidelberg war er Mitglied der Verbindung
Rupertia. Er ging 1899/1900 zu
Eduard Sachau an die Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin
und promovierte 1899 in Heidelberg zum Dr. phil. bei Carl
Bezold. Nach Forschungsreisen in den
Orient
wurde er 1902 an der Universität Heidelberg habilitiert. Seine
Habilitationsschriften wurden in den Jahren 1902 und 1903
unter dem Titel "Beiträge zur Geschichte Ägyptens unter dem
Islam" veröffentlicht.
Am 14. März 1905 heiratete er die ebenfalls vermögende
Hedwig Schmid aus Augsburg. Aus der Ehe gingen drei Kinder
hervor.
1906 wurde er in Heidelberg zum außerordentlichen Professor
ernannt. Im Jahr 1908 wurde Becker auf den neu eingerichteten
Lehrstuhl für Geschichte und Kultur des Vorderen Orients am
Hamburger Kolonialinstitut (einer Vorgängerinstitution der
Universität Hamburg) berufen. Dort profilierte er sich in den
folgenden Jahren unter anderem durch die Gründung der
Zeitschrift "Der Islam" als Wegbereiter einer modernen
Orientkunde.
Beckers wurde 1913 an die Rheinische
Friedrich-Wilhelms-Universität und 1916 an die Berliner
Universität berufen. Im selben Jahr wurde er Referent im
preußischen Kultusministerium. Im Ersten Weltkrieg setzte er
sich für eine bessere Kenntnis der Kultur anderer Länder zur
Vermeidung künftiger Konflikte ein. In Bonn und Berlin
arbeitete er eng mit seinem Assistenten und persönlichen
Freund
Helmut RitterH zusammen, bis dieser 1919 nach Hamburg
berufen wurde.
Nach der Novemberrevolution wurde Becker mehrfach politisch
berufen bis hin zum zum Kultusminister. Um ihn herum bildeten
sich mehrere intellektuelle Zirkel, die auch später in der
Bundesrepublik Einfluss erlangen sollten.
Becker starb am 10. Februar 1933 im Alter von 56 Jahren in
Berlin und wurde auf dem auf dem Waldfriedhof Dahlem
beigesetzt. Das Grab war von 1990 bis 2013 als Berliner
Ehrengrab gewidmet.
1992 wurde der damalige Dietrich-Schäfer-Weg in
Berlin-Steglitz nach langjähriger Diskussion in der
Bezirksverordnetenversammlung Steglitz in
Carl-Heinrich-Becker-Weg umbenannt. Zudem wurde ihm eine
Berliner Gedenktafel gewidmet am Haus Arno-Holz-Straße 6, in
Berlin-Steglitz.
Seine Schriften mit Bezug zum
Islam
waren unter anderem: