Annie Besant
  Annie Besant

Aussprache: al bada'a
arabisch: البداء
persisch:
englisch:

1.10.1847 - 20.9.1933

.Bücher zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.

Annie Besant war eine Freimaurerin und wurde bekannt als Frauenrechtlerin, Journalistin, Schriftstellerin und Politikerin. Sie hat auch das Leben des Propheten Muhammad (s.) studiert und kommentiert.

Annie wurde als Tochter verarmter Eltern der Familie Wood am 1.10.1847 in Clapham, Surrey, geboren. Ihr Vater starb, als sie fünf Jahre alt war. Sie wurde von der Calvinistin Ellen Marryat adoptiert und erzogen. Im Alter von 20 Jahren heiratete sie den anglikanischen Geistlichen Frank Besant, Bruder des bekannten sozialkritischen Schriftstellers Walter Besant, und wurde bald Mutter zweier Kinder, Arthur Digby Besant und Mabel Besant-Scott. 1873 kam es aus religiösen Gründen zur Trennung weil sie Kontakt zu nichtchristlichen Kreisen aufgenommen hatte.

In den Folgejahren engagierte sie sich sozialkritisch und studierte. Sie war auch die erste Studentin an der University of London, die einen Bachelor of Science (in Biologie) erwarb. Sie galt als brillante Rednerin, womit sie auch Geld verdiente. Auf einer dieser Veranstaltungen lernte sie 1875 den angehenden und später weltberühmten Literaten George Bernard Shaw kennen, mit dem sie eine zweijährige Beziehung verband.

Am 13. November 1887 waren Besant und Shaw Hauptakteure des so genannten Blutigen Sonntags von London. In der Folgezeit wurde Besant in der Gewerkschaftsbewegung aktiv. Als Buchautorin schrieb sie gemeinsam mit Charles Bradlaugh das atheistische Pamphlet "Why I Do Not Believe in God" (Warum ich nicht an Gott glaube). Ihr Weg führte über die Theosophische Gesellschaft 1893 nach Indien. Dort engagierte sie sich für eine moderne Interpretation des Hinduismus. Sie war mitverantwortlich für die in London begründete englische Freimaurerloge des Droit Humain.

1912/13 spaltete sich der größte Teil der deutschen Theosophen unter Rudolf Steiner nach jahrelanger Vorbereitung von der von ihr geführten Theosophischen Gesellschaft Adyar ab, um ausschließlich Steiner und seinen Lehren zu folgen. Schuld daran soll unter anderem ihre Behauptung gewesen sein, über übersinnliche Kräfte zu verfügen. Annie Besant engagierte sich aber auch in der indischen Unabhängigkeitsbewegung. 1913 unternahm sie eine Indienrundreise unter dem selbst gewählten Motto Wake up India (Wach auf Indien), 1914 trat sie dem Indischen Nationalkongress (INC) bei. 1917 wurde sie von der Besatzungsmacht interniert. Nach ihrer Freilassung noch 1917 wurde sie zur Präsidentin des Jahreskongresses des INC gewählt. In der Folgezeit agitierte sie scharf gegen die Befreiungsbewegung  Mahatma Gandhis aufgrund seines Einsatzes zur völligen Befreiung Indiens.

Annie Besant starb am 20. September 1933 in Adyar, Madras, heute Tamil Nadu, Indien. In ihrer Zeit in Indien hatte sie sich auch mit dem Islam beschäftigt und kam trotz ihrer Gott ablehnenden Haltung zu erstaunlichen Schlüssen: "Es ist für jemanden, der das Leben und den Charakter des großen Propheten Arabiens studiert, der seine Lehren kennt und weiß wie er gelebt hat, unmöglich, etwas anderes für diesen mächtigen Propheten, einen der großen erhabenen Gesandten, zu empfinden, als Ehrerbietung." - The Life and Teachings of Muhammad, Madras,1932

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