.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Annie Besant
war eine Freimaurerin und wurde bekannt als
Frauenrechtlerin, Journalistin, Schriftstellerin und
Politikerin. Sie hat auch das Leben des
Propheten Muhammad (s.) studiert und kommentiert.
Annie
wurde als Tochter verarmter Eltern der Familie Wood am
1.10.1847 in Clapham, Surrey,
geboren. Ihr Vater starb, als sie fünf Jahre alt war. Sie
wurde von der Calvinistin Ellen Marryat adoptiert und erzogen.
Im Alter von 20 Jahren heiratete sie den anglikanischen
Geistlichen Frank Besant, Bruder des bekannten
sozialkritischen Schriftstellers Walter Besant, und wurde bald
Mutter zweier Kinder, Arthur Digby Besant und Mabel
Besant-Scott. 1873 kam es aus religiösen Gründen zur Trennung
weil sie Kontakt zu nichtchristlichen Kreisen aufgenommen
hatte.
In den Folgejahren engagierte sie sich sozialkritisch und
studierte. Sie war auch die erste Studentin an der University
of London, die einen Bachelor of Science (in Biologie) erwarb.
Sie galt als brillante Rednerin, womit sie auch Geld
verdiente. Auf einer dieser Veranstaltungen lernte sie 1875
den angehenden und später weltberühmten Literaten George
Bernard Shaw kennen, mit dem sie eine zweijährige Beziehung
verband.
Am 13. November 1887 waren Besant und Shaw Hauptakteure des
so genannten Blutigen Sonntags von London. In der Folgezeit
wurde Besant in der Gewerkschaftsbewegung aktiv. Als
Buchautorin schrieb sie gemeinsam mit Charles Bradlaugh das
atheistische Pamphlet "Why I Do Not Believe in God" (Warum ich
nicht an Gott glaube). Ihr Weg führte über die Theosophische
Gesellschaft 1893 nach
Indien. Dort engagierte sie sich für
eine moderne Interpretation des Hinduismus. Sie war
mitverantwortlich für die in London begründete englische
Freimaurerloge des Droit Humain.
1912/13 spaltete sich der größte Teil der deutschen
Theosophen unter Rudolf Steiner nach jahrelanger Vorbereitung
von der von ihr geführten Theosophischen Gesellschaft Adyar
ab, um ausschließlich Steiner und seinen Lehren zu folgen.
Schuld daran soll unter anderem ihre Behauptung gewesen sein,
über übersinnliche Kräfte zu verfügen. Annie Besant engagierte
sich aber auch in der indischen Unabhängigkeitsbewegung. 1913
unternahm sie eine Indienrundreise unter dem selbst gewählten
Motto Wake up India (Wach auf Indien), 1914 trat sie dem
Indischen Nationalkongress (INC) bei. 1917 wurde sie von der
Besatzungsmacht interniert. Nach ihrer Freilassung noch 1917
wurde sie zur Präsidentin des Jahreskongresses des INC
gewählt. In der Folgezeit agitierte sie scharf gegen die
Befreiungsbewegung
Mahatma Gandhis aufgrund seines Einsatzes zur völligen
Befreiung
Indiens.
Annie Besant starb am 20. September 1933 in Adyar, Madras,
heute Tamil Nadu, Indien. In ihrer Zeit in
Indien
hatte sie sich auch mit dem
Islam
beschäftigt und kam trotz ihrer Gott ablehnenden Haltung zu
erstaunlichen Schlüssen: "Es ist für jemanden, der das
Leben und den Charakter des großen Propheten Arabiens
studiert, der seine Lehren kennt und weiß wie er gelebt hat,
unmöglich, etwas anderes für diesen mächtigen Propheten, einen
der großen erhabenen Gesandten, zu empfinden, als
Ehrerbietung." - The Life and Teachings of Muhammad,
Madras,1932