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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Die Beschlussveränderung
(Bada) ist
ein Bestandteil der
göttlichen Weisheit und Fähigkeit, alle Dinge von einem
Moment zum anderen verändern zu können.
Der Begriff "Bada" bedeutet:
"Enthüllen nach dem Verbergen". Der Glaube an diese
Fähigkeit wird gemäß einer
Überlieferung des
Propheten Muhammad (s.) sehr hoch eingestuft. So sei kein
Gottesdienst so hoch einstufbar wie der Glaube an die
Möglichkeit zur Beschlussveränderung.
Der Glaube an
Wunder gehört zu
den Bestandteilen des islamischen Glaubens.
Prophet Muhammad (s.) sagte:
"Kein Gottesdienst ist höher als der
Glaube an
Beschlussveränderung [bada]".
Das Potential zur Beschlussveränderung umschließt alle
Geschöpfe und alle Naturgesetze. So sind beispielsweise
Wunder
eine Folge von Beschlussveränderungen hinsichtlich der
Naturgesetze. Während der Aspekt der Beschlussveränderung bei
der
Schia einen wichtigen Aspekt darstellt, wird er bei
Sunniten weniger behandelt.
Das Bada-Prinzip geht vor allem auf den
Heiligen Quran zurück (vgl. 13:39, 14:11, 55:29). Als
bekanntes Beispiel der Anwendung des Bada-Prinzips wird oft
die Rücknahme des Befehls zur Opferung
Ismaels (a.) durch
Abraham (a.) angebracht (vgl. 37:101-107). Daran wird
deutlich, dass das Bada-Prinzip nicht das Wissen
Gottes
beeinträchtigt, wie es einige Kommentatoren der
islamischen Geschichte vermuteten, sondern vielmehr ein
Glaube zur
Beschlussveränderung aus Sicht des
Menschen darstellt.
Abraham (a.) musste von der Ernsthaftigkeit des
Beschlusses zur Opferung seines Sohnes ausgehen, so dass die
Befreiung vom ursprünglichen Beschluss für ihn eine
Beschlussveränderung war. Hingegen ist es eingeordnet in die
Einheit der Existenz [wahdat-ul-wudschud] Ausdruck der
unveränderlichen
Einheit [tauhid].
Ayatollah Morteza Motahhari beschreibt Bada mit folgenden
Worten: „Im Islam gibt es einen Aspekt namens bada'
(Revision). Das Konzept von Bada hat eine offensichtliche
Bedeutung, die nur wenige als akzeptabel ansehen würden.
Einige haben sogar die Schia dafür kritisiert, dass sie an
Bada glauben. Die Bedeutung von Bada ist Revision im
göttlichen Schicksal, was bedeutet, dass Gott keine bestimmte
und endgültige Form für den Verlauf der menschlichen
Geschichte festgelegt hat. Mit anderen Worten, Gott sagt zum
Menschen: „Ihr selbst seid verantwortlich für die Erfüllung
des Göttlichen Schicksals, und ihr seid es, die den Lauf der
Geschichte vorantreiben, stoppen oder umkehren können.“ Es
gibt keinen blinden Determinismus, weder seitens der Natur
oder der Lebensgrundlagen noch aus der Sicht des göttlichen
Schicksals, über die Geschichte zu herrschen.“
Das Wissen um die Änderung durch Bada ist zwar
ALLAH bekannt aber nicht dem betroffenen Menschen, weshalb
er sie als
Beschlussveränderung [bada] wahrnimmt. Daher ist es keine
Beschlussveränderung in dem Sinn, dass
ALLAH seine Meinung geändert hätte, sondern in dem Sinn,
dass der Mensch vor der
Beschlussveränderung [bada] darüber keine Kenntnis hatte.
Im
Heiligen Quran gibt es einige Beispiel für
Beschlussveränderung [bada]. Z.B. bestimmte
ALLAH ursprünglich dreißig Nächte der Anbetung für
Moses
(a.) und erhöhte sie später auf vierzig Nächte (7:142).
Der Hintergrund der "Verlängerung" hängt mit der Tatsache
zusammen, dass die auf
Moses
(a.) Wartenden sich das
Goldene Kalb gebaut hatten (2:51), was
Moses
(a.) bei seinem Aufstieg verborgen worden war. Der Wechsel
von dreißig Nächten zu vierzig Nächten spiegelt keine
Veränderung in
ALLAHS Wissen wider, sondern nur eine Veränderung in dem
Wissen, das
Moses
(a.) zuteil wurde.
Auch im Leben des
Propheten Muhammad (s.)
gab es solch Ereignisse, wie z.B. den
Gebetsrichtungswechsel. Der Wechel diente diejenigen
Abzusondern, die nicht
Prophet Muhammad (s.)
folgten (Heiliger Quran
2:143).
Auch für die
Zeichen der Wiederkunft Imam Mahdis (a.) gilt Bada, so
dass diese, selbst wenn es sehr unwahrscheinlich erscheint,
allesamt innerhalb kürzester Zeit eintreffen können, wenn die
Zeit reif ist.