Bhopal
  Bhopal

Aussprache: bu-paal
arabisch:
بوبال
persisch:
بوپال
englisch: Bhopal

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Bhopal ist die Hauptstadt des Bundesstaates Madhya Pradesh, dem zweitbedeutendsten muslimischen Bundesstaat in Indien.

Der Name der Stadt beudet "Stadt der Seen". Bhopal liegt am östlichen Ufer des 361 Quadratkilometer großen künstlichen Sees namens Upper Lake auf dem Vindhya-Plateau.

Die Geschichte der Stadt kann bis weit vor das 11. Jh. n.Chr. zurückverfolgt werden. Ende des 17. Jh. n.Chr. eroberte Dost Muhammad Khan (1672–1740), ein ehemaliger General Aurangzebs das Gebiet und baute seinen eigenen Fürstenstaat Bhopal auf. Im Jahre 1723 n.Chr. wurde der Ort Bhopal zur Hauptstadt erklärt und blieb es bis 1956 n.Chr.. Von 1820 bis 1926 regierten in Bhopal ausschließlich muslimische Frauen, die auch für den Bau zahlreicher Monumentalbauwerke, die heute als Sehenswürdigkeiten gelten, verantwortlich sind oder ihnen gewidmet wurden. Dazu zählt vor allem der Tadsch Mahal.

Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Freitagsmoschee (Dschami Masdschid) im Altstadtviertel die Moti Moschee (Moti Masdschid) im Osten der Stadt und die Darul Ulum Tadschul Moschee (Darul Uloom Tajul Masjid).

Die Universität Bhopal wurde im Jahre 1970 eröffnet.

Die Katastrophe vom 3. Dezember 1984 in Bhopal gilt als die weltweit schwerste Chemiekatastrophe der Geschichte. Im Werk der Union Carbide of India Limited, einer Tochtergesellschaft der Union Carbide Corporation, wurden rund 40 Tonnen Methylisocyanat (MIC) in die Atmosphäre freigesetzt. Dadurch starben mindestens 1.600 Menschen aus dem umgebenden Armen- und Elendsvierteln sofort und rund 6.000 weitere an den unmittelbaren Nachwirkungen. Bis heute gehen Experten von 20.000 direkten Todesopfern der Katastrophe aus. Rund 100.000 Menschen leiden heute unter chronischen und unheilbaren Krankheiten. In 2013 war immer noch jede vierte Geburt in Bhopal eine Totgeburt. Die verantwortliche Firma Union Carbide zahlte in den folgenden Jahren insgesamt 690 Millionen Dollar an den indischen Staat. Doch nur ein kleiner Teil des Geldes kam bei den Opfern an.

Im Dezember 1992 kam es in Bhopal zu blutigen Straßengefechten zwischen Hindus und Muslimen. Auslöser waren die Nachrichten über die   Zerstörung der Babri-Moschee in Ayodhya. Ein Massaker konnte nur deshalb verhindert werden, weil viele Muslime verfolgte Hindus geschützt haben. Es wurde eine elftägige Ausgangssperre verhängt. Danach hatte sich die Lage beruhigt.

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