Schahrbanu
Bibi Schahrbanu-Schrein

Aussprache: dhariy biybiy schahrbaanuu
arabisch:
ضريح بي بي شهربانو
persisch:
آرامگاه بی‌بی شهربانو
englisch:
Bibi Shahrbanu Shrine

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Der Bibi Schahrbanu-Schrein befindet sich auf einem Hügel in der Nähe von Ray im heutigen südlichen Teil von Teheran.

Der Hügel soll der Legende nach das Grab der Schahrbanu  beherbergen und gilt als eine der ältesten Pilgerstätten in der Region. Die Legende besagt, dass Schahrbanu  Aschura miterlebt habe und nach dem Tod ihres Mannes floh. Auf der Flucht soll sie in der Nähe von Ray von einem Berg aufgenommen worden sein, der sich auf wundersame Weise öffnete, um sie zu schützen. An dieser Stelle wurde später der Schrein errichtet.

Im Eingangsbereich befindet sich eine Höhle im Fels, in die Schahrbanu geflohen sein soll vor ihren Verfolgern. Der Schrein befindet sich in einem weiter oberen Bereich des Gesamtkomplexes.

Architektonisch weist der Schrein Merkmale aus verschiedenen Epochen auf. Die ältesten Teile sollen bis in die Zeit der Sassaniden zurückreichen.Der südöstliche Teil des Gebäudes besteht aus einem regelmäßigen, robusten Steingebäude mit gewölbter Stein- und Ziegeldecke besteht. Während der Zeit der Buyiden und später (10. bis 12. Jh. n.Chr.) wurden bedeutende Erweiterungen vorgenommen, darunter der Bau von Arkaden, Wänden, verschiedenen Räumen und Korridoren, die den ursprünglichen Hof in zwei Teile teilten. Eine hölzerne, kunstvoll geschnitzte Tafel aus dem Jahr 888 n.d.H. (1483 n. Chr.) befindet sich im Schrein. Sie trägt Inschriften mit Überlieferungen [hadith] des Propheten Muhammad und Titeln von Schahrbanu  sowie den Namen der Stifter und Handwerker. Auf dem Gelände sind einige weitere Personen begraben, darunter einige Diener des Schreins.

Der Schrein umfasst ein rechteckiges Areal mit einer Länge von 33 Metern und einer Breite von 22 Metern, das von einer Steinmauer aus dem 4. Jh. n.d.H.(10. Jh. n. Chr.) umgeben ist. Das zentrale Bauwerk besteht aus Stein und Gips mit Ziegelgewölben. Es umfasst einen kleinen quadratischen Schrein mit einer Seitenlänge von etwa drei Metern. Der Haupteingang des Schreins ist nach Osten ausgerichtet und verfügt über ein Portal, das während der Zeit der Safawiden hinzugefügt wurde.

Dass das Heiligtum ursprünglich ein zoroastrisches Heiligtum war, wird durch die Tatsache untermauert, dass eine ähnliche Legende mit dem zoroastrischen Heiligtum von Bānū-Pārs verbunden ist. Die Verbindung mit Anāhīd wird dadurch gestärkt, dass es am Fuße des Hügels einen heiligen Teich gibt, wo Pilger Bittgebete vorbringen, bevor sie zum Heiligtum selbst hinaufsteigen.

Einige Forscher diskutieren, ob der Name des Schreins und seine Lage auf eine frühere vorislamische heilige Stätte hindeuten könnten. So wird vermutet, dass hier eine Kultstätte der Zaroastrier gewesen sein könnte.

Da der Schrein jedoch ausschließlich für islamische Zwecke genutzt wird, gilt er als islamisches Bauwerk.

Der Bibi Schahrbanu-Schrein gilt als ein bedeutender Pilgerort für Muslime, insbesondere im Iran. Er ist zwar kein Imamzade, wird aber wie ein solcher gewürdigt und geehrt.

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