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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Habib Bourguiba war ab 1957 bis 1987 der erste Präsident der
unabhängigen
Tunesischen Republik.
Er ist am 3. August 1903 in
Monastir als Sohn eines Armeeoffiziers geboren und war
jüngster von acht Geschwistern. Er besuchte die Grundschule in
Sadikienne, ging zum College Sadiki in Tunis und machte 1924
am Lycee Carnot de Tunis sein Abitur. Es folgte ein Studium
der Rechts- und Politikwissenschaften an der Sorbonne in
Paris, das er Anfang 1927 mit Diplom abschloss. Ebenfalls 1927
heiratete er die Französin Mathilde Lorrain und im selben Jahr
wurde ihr Sohn Habib Bourguiba Jr. II, der später unter
Bourguiba Außenminister wurde, geboren.
Habib Bourguiba gilt in seiner Heimat als einer der
Vorkämpfer für die Unabhängigkeit des Landes. 1933 gründete er
zu diesem Zweck eine Zeitschrift, die als Stimme der
Unabhängigkeitsbewegung fungierte. Er war 1934 Mitbegründer
der Neo-Destur-Partei, die für die Unabhängigkeit
Tunesiens von der Kolonialmacht Frankreich eintrat. Ab
1947 vertrat er in der damals neu gegründeten Arabischen Liga
den
Maghreb. Im Anschluss reiste er nach Frankreich, kam dort
wegen seines Einsatzes in Haft, während man gleichzeitig
Verhandlungen mit ihm führte. Es wird angenommen, dass
Frankreich über Habib Bourguiba sicher stellen wollte, dass
auch nach der Kolonialzeit der Einfluss Frankreichs sicher
gestellt wurde. Dazu passt, dass er 1955 freigelassen wurde
und im Juni des Jahres nach Tunesien zurückkehrte um Salah ben
Youssef aus der Parteiführung zu verdrängen, denn der trat
erheblich klarer gegen französische Interessen auf.
Am 20. März 1956 entließ Frankreich
Tunesien in die Unabhängigkeit. Bourguiba wurde
Ministerpräsident und sorgte dafür, dass König Muhammad VIII.
al-Amin abdankte. Daraufhin war er erster Staatspräsident der
am 25. Juli 1957 ausgerufenen Republik Tunesien. Seine
Herrschaft war autoritär und kam französischen Interessen sehr
entgegen, auch durch z.B. Beibehaltung des Französischen als
Amtssprache. Bourguiba ließ sich 1975 zum Herrscher auf
Lebenszeit erklären. Bourguibas Poltik war vollständig auf die
Interessen der
Westlichen Welt und gegen die eigene
muslimische Bevölkerung gerichtet.
Mustafa Kemal Atatürk soll ihm als Vorbild gedient haben.
Sein Kampf gegen die eigenen Bevölkerung wurde intensiviert,
als es Bombenanschläge gegen Urlaubsgebiete gab, wobei bis
heute unklar ist, ob nicht der Geheimdienst selbst dahinter
steckt. Es kam zu regelrechten Hinrichtungswellen, wozu die
Westliche Welt duldsam schwieg.
Auch mit seinen Äußerungen ujd Gesetzen bekämpfte er den
Islam.
Er nannte die
Verhüllung [hidschab] "abscheuliche Fetzen" und enteignete
Grundbesitz islamischer Einrichtungen.
1961 wurde Bourguibas erste Ehe geschieden. Ein Jahr später
heiratete er Wassila Ben Ammar (verstorben 1999) aus einer
einflussreichen Familie
Tunesien. Auch diese Ehe wurde geschieden (1986).
1987 wurde Bourguiba aus Altersgründen von Zine el-Abidine
Ben Ali abgesetzt und unter Hausarrest gestellt.
Nach Habib Bourguiba wurden die Stadt Menzel Bourguiba
sowie viele Straßen in zahlreichen Städten
Tunesiens benannt, darunter die berühmte Avenue Habib
Bourguiba in der Hauptstadt Tunis. Zudem ist der
internationale Flughafen von Monastir nach ihm benannt.
Er starb am 6. April 2000 in Monastir und wurde in seiner
Heimatstadt im für ihn erbauten
Bourguiba Mausoleum beigesetzt.