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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Friedrich Ludwig Breusch war ein deutscher Mediziner und
Professor, der insbesondere in den Bereichen der Anatomie und
Physiologie tätig war und in die
Türkei geflohen ist.
Er wurde am 23. Dezember 1903 im Badener Pforzheim als Sohn
von Professor Friedrich Robert Breusch und Luise
Breusch-Stehle geboren. Er besuchte die Oberrealschule in
Freiburg im Breisgau und erhielt dort am 21. März 1921 sein
Abitur.
Friedrich Breusch studierte in München, Freiburg, Giessen
und Wien Architektur, Kunstgeschichte, Geologie und Chemie. Es
folgte eine Promotion im Fach Chemie an der Albert
Ludwigs-Universität Freiburg beim Nobelpreisträger Prof.
Hermann Staudinger und wurde am 25. Juni 1928 promoviert. Nach
einer Anstellung als Assistent von Prof. Julius von Braun am
Chemischen Institut der Universität Frankfurt am Main war er
1931 bis1935 am Pathologischen Institut Freiburg tätig. Dort
übernahm er 1933 die Leitung der pathologisch-chemischen
Abteilung.
Wegen seiner Oppositionsarbeit wurde er von der Gestapo
verfolgt und zuweilen auch festgenommen. Seine Promotion wurde
ihm aberkannt. Auf Einladung von Prof. Szent-Györgyi, der mit
dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet wurde, arbeitete er
vom 1. April bis zum 12. November 1937 an der Universität
Szeged in Rumänien. Von dort reiste er in die
Türkei, wie viele andere Wissenschaftler und
Intellektuelle auch. In der
Türkei bot die Regierung unter
Mustafa Kemal Atatürk vielen emigrierten Wissenschaftlern
eine neue Heimat, da sie daran interessiert war, das
Bildungssystem und die Wissenschaft in der
Türkei zu modernisieren.
Ab 1937 war er an der neugegründeten Universität Istanbul
tätig, zunächst an der Medizinischen Fakultät, an der er
Vorlesungen im Bereich Pathologie hielt, dann in der
Physiologie und Biochemie, schließlich als Leiter des zweiten
Chemischen Instituts. Am 1. November 1941 wurde er zum
Professor der Chemie ernannt.
Breusch machte sich in der medizinischen Forschung und
Lehre einen Namen, insbesondere durch seine Arbeiten zur
Anatomie des Nervensystems.
Zu Breuschs wissenschaftlichen Schwerpunkten gehörten die
detaillierte Erforschung des peripheren Nervensystems und der
Reflexbögen sowie die Untersuchung der physiologischen
Grundlagen des menschlichen Körpers. Er hat auch zu
verschiedenen medizinischen Themen veröffentlicht und galt als
ein geschätzter Wissenschaftler seiner Zeit. Seine Expertise
in der Anatomie und Neurophysiologie war dabei von großem
Nutzen, und er wirkte sowohl als Forscher als auch als Lehrer
in der türkischen akademischen Gemeinschaft.
Unmittelbar nach dem Krieg wurde ihm eine Professur an der
Humboldt-Universität zu Berlin oder an einer anderen deutschen
Universität in der Sowjetischen Besatzungszone angeboten, die
er aber nicht angenommen hat. 1955 wurde im sein
Professorentitel auch in Deutschland betätigt. 1971 erfolgte
die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes und 1979 die
Wiederanerkennung der Promotion. Aber er blieb fortan seinem
Geburtsland fern.
Dennoch unterstützte er die deutsche Kultur in der
Türkei und war Erster Vorsitzender des Vereins zum Betrieb
der Deutschen Schule in
Istanbul.
Der Aufenthalt in der Türkei dauerte bis zum Sommer 1971.
In dieser Zeit entstand auch seine Antikensammlung, die fast
ausnahmslos aus Werken bestand, die er vornehmlich in den
1950er Jahren auf dem Istanbuler Basar erwarb, den er täglich
auf dem Weg von Zuhause zur Universität überquerte.
Nach seiner Zeit in der Türkei kehrte er nach Europa zurück
und verbrachte seine letzten Jahre in Basel. In den letzten
Lebensjahren verfasste er auch philosophische Schriften. Er
starb am 26. Juli 1983 in Basel.
Auf türkischer Seite hat man beste Erinnerung an Prof.
Breusch, der 1973 mit dem Ehrendoktortitel an der Universität
Istanbul geehrt wurde.
Er hinterließ mehrere Schriften auch im türkischen wie
unter anderem: