.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Kadi Burhaneddin war ein bekannter Dichter zur Zeit der
Osmanen in Anatolien, der einen eigenen Kleinstaat
ausrief. Er ist auch bekannt als Dichter.
Eigentlich heißt er Burhaneddin Ahmed und ist 754 n.d.H.
(1345 n.Chr.) in Kayseri geboren. Seinne Familie
gehörte zu den Oğuzen, sein Vater war Schamseddin Mehmed
und
Richter [qadhi] von Kayseri. Seine umfassenden Ausbildung
im
Islam erfolgte in seiner Heimat, in
Ägypten (1358 n.Chr. zusammen mit seinem Vater) sowie in
Damaskus (1362 n.Chr.). Derweil hatte er neben
Arabisch auch Persisch gelernt. Von Damaskus aus hatte er
auch zusammen mit seinem Vater die
Pilgerfahrt [hadsch] absolviert. Auf der Rückkehr verstarb
sein Vater. Er selbst blieb noch ein Jahr in Aleppo. Später
widmete er sich dem Selbststudium und der Lehre.
1364 kehrte er nach Kayseri zurück. Der Zusammenbruch der
Macht der
Seldschuken führte zu kleinen Fürstentümern (Beylik)
in der Region. Kayseri war Sivas zugeordnet. Dort herrschte Giyasettin
Mehmed Bey. Burhaneddin wurde von ihm 1365 n.Chr. zum
Richter [qadhi] in Kayseri beordert. Die Nähe der beiden
führte dazu, dass Burhaneddin die Tochter des Herrschers
heiratete. Allerdings wurde Giyasettin
Mehmed Bey ermordet und an seine Stelle trat Alaeddin Ali Bey.
Dieser bestellte 1378 n.Chr. Burhaneddin zu seinem Wesir. Er
galt als Vertreter der
Gerechtigkeit in jenem Fürstentum. 1381 starb Alaeddin Ali Bey
und die Macht wurde seinem erst siebenjährigen Sohn
überantwortetet, was zu Machtkämpfen im Hof führte. So hatte
sich ein Mann namens Kılıç Aslan zunächst
durchgesetzt, konnte aber seine Macht nicht halten.
Seine hohe Anerkennung in der Bevölkerung führte dazu, das
letztendlich Burhaneddin an die Macht gebracht wurde. Er tötet
1381 Kılıç Aslan, wurde dessen Nachfolger in der
Herrschaft und rief einen Kleinstaat von Sivas mit seinem
Namen aus. ER erklärte sich selbst zum
Sultan.
Er regierte diesen 18 Jahre lang. In jene Zeit fällt auch sein
dichterisches Engagement.
In 1392 versuchten die
Osmanen unter Leitung von Ertuğrul, eines Sohns von
Bayezit
I., den Kleinstaat zu unterwerfen. In einer Schlacht in
der Nahe von Çorum verlieren die
Osmanen zunächst, wobei Ertuğrul getötet wird.
Burhanddin suchte nach Unterstützung bei den Mongolen. Da
Bayezit
I. einem Angriff aus
Byzanz
zu entgegnen in den Westen ziehen musste, konnte Burhaneddin
seine Macht ausbauen. In 1398 konnte er aber einem neuen
Angriff der
Osmanen nicht widerstehen. er wurde gefangen genommen und
getötet. Sein Staat wurde damit aufgelöst.
Er hinterließ ein Werk von 600 Seiten u.a. mit sehr
umfassenden Gedichten in unterschiedlichen Sprachen. Eine
Kostprobe gibt
Prof. Annemarie Schimmel in ihrer Übersetzung, siehe
Liste der veröffentlichten Gedichte zum Islam.