Ismail Cengiz
Ismail Cengiz

Aussprache: ismaaiyl dschinkiyz
arabisch:
إسماعيل جنكيز
persisch:
اسماعیل جنگیز
englisch: Ismail Jengiz

6.2.1928 - 3.8.2017 n.Chr.

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Der mit bürgerlichem Namen Ismail Cengiz war ein traditionelle Volksdichter, der Aschik (Âşık) genannt wird, was "Verliebter" bedeutet.

Er wurde am 6. Februar 1928 im Iran, in der Kleinstadt Hoy bei Täbriz, geboren. Seine Mutter hieß Nene Hanım, sein Vater Sefer Bey. Sein Vater war im Alter von 15 Jahren aufgrund des 93er Krieges (1877/78) von der Türkei in den Iran ausgewandert. Dort begann er, bei Mir Muhammed, einem in der Region angesehenen Gelehrten, zu arbeiten. Später heiratete er dessen Tochter, deren Abstammung auf Imam Husain (a.) zurückgeführt wurde.

Im Jahr 1938 kehrte Sefer Bey in die Türkei zurück und ließ sich mit seiner Familie im Dorf Sürmeli der Kleinstadt Tuzluca bei Igdir (Iğdır) nieder. In dieser Zeit verdiente die Mutter Nene Hanım mit Schneiderei den Lebensunterhalt der Familie. Ismail Cengiz war das zweite von vier Kindern. Während seiner Zeit in Igdir (Iğdır) konnte der Ismail Cengiz keine Schulbildung erhalten. Lesen und Schreiben lernte er erst nach seiner Ankunft in Istanbul.

Im Jahr 1948 wurde er zum Militärdienst eingezogen, absolvierte die Grundausbildung in Erzurum und diente anschließend in Malatya. Nach seiner Rückkehr kam er nach Istanbul, um Geld zu verdienen, und arbeitete in verschiedenen Restaurants als Kellner. In den Jahren 1951–1953 sparte er Geld in Istanbul und kehrte dann mit seinem Ersparten in sein Dorf zurück. Dort eröffnete er ein Geschäft, mit dem er den Lebensunterhalt seiner Familie sicherte. Später heiratete er Sevim Hanım, die Tochter seines Nachbarn Cafer Ağa, und bekam vier Kinder: Dilber, Kenan, Kâmil und Dilaver. Es ist bekannt, dass er in den Jahren im Dorf auch zeitweise als Dorfvorsteher (Muhtar) tätig war.

Nachdem seine Eltern verstorben waren, ließ er sich dauerhaft in Istanbul nieder und begann ab diesem Zeitpunkt auch Saz zu spielen und zu singen, wobei er davon profitierte, dass er in einer künstlerischen Familie aufgewachsen war. Er berichtete, dass seine Mutter sehr schöne Gedichte rezitierte. Seine Liebe zur Dichtung entwickelte sich durch den lyrischen Austausch mit seiner Mutter. Wann er sein erstes Gedicht schrieb, weiß er nicht mehr genau, doch er erinnert sich an seine Gedichte ab dem Jahr 1951. Da er damals noch nicht lesen und schreiben konnte, ließ er seine Gedichte von gebildeten Menschen in seiner Umgebung aufschreiben. Auch sein Vater und Großvater waren Aschiks (Âşık).

Schon in jungen Jahren wurde er von Aschiks (Âşık), die in sein Dorf kamen, inspiriert. Die Regeln der Âşık-Tradition lernte er bei Islam Erdener, später verbrachte er etwa fünf Jahre bei Âşık Muharrem, um sich weiterzubilden. Sein Saz-Lehrer war Şemsi Yatsıman.

Neben dem Spielen und Rezitieren erzählte er in verschiedenen Kreisen auch Volksgeschichten, die er selbst geschrieben oder von seinen Lehrern übernommen hatte. Zu den Geschichten seines Meisters gehören „Unser Dorfbewohner Mehmet Ağa“ und „Wandert nicht nach Aserbaidschan aus“. Er selbst klassifizierte die Geschichte „Mein Bruder Hüseyin“. Während seiner Zeit in Kars erwähnte er, dass er die Geschichten „Âşık Abbas, Verwundeter Mahmut und Latif Şah“ kannte, diese jedoch später wieder vergaß.

Er hegte große Bewunderung für bedeutende Persönlichkeiten der Âşık-Literatur wie Karacaoğlan, Pir Sultan Abdalund Ercişli Emrah . Ismail Cengiz trat häufig bei Veranstaltungen auf und begegnete dabei bekannten Persönlichkeiten seiner Zeit. Er veröffentlichte viele Schallplatten und Kassetten und wurde besonders durch seine spontan improvisierten Lieder (Doğmaca Türküler) bekannt.

Ismail Cengiz verstarb am 3. August 2017 in Istanbul und wurde auf dem Iranischen Friedhof in Karadschaahmad beigesetzt.

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