Dschawad Chamene'i
File:Khamenei and his father in Mashhad.jpg Sayyid Dschawad Chamene'i al-Hussaini

Aussprache:
arabisch:
persisch:
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ca. 1894 - 1986

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Sayyid Dschawad Chamene'i al-Hussaini war der Vater von Imam Chamene'i.

Er war einer der angesehenen Gelehrten in Maschhad im Rang eines Mudschtahid. Er war verheiratet mit Chadidscha Mirdamadi, die ebenfalls in einer Gelehrtenfamilie aufgewachsen ist. Sein Vater war der in der Stadt Nadschaf lehrende Ayatullah Sayyid Husain Chamene'i (r.).

Imam Chamene'i beschreibt die Zeit seiner Kindheit selbst so: "Die Zeit meiner Kindheit war unter sehr schweren Umständen, insbesondere weil die Zeit in die Jahre des zweiten Weltkrieges fiel. Obwohl Maschhad zum Kriegsgebiet gehörte, waren die meisten Dinge im Vergleich zu den anderen Städten leichter zu erhalten und preiswerter. Weil aber unsere finanzielle Situation sehr schwierig war, konnten wir uns kein Weizenbrot leisten. In der Regel gab es bei uns Gerstenbrot. Manchmal wurde ein wenig Weizen hinzugemischt und ein Mischbrot gebacken. Ich bin im Armenviertel von Maschhad in einem Haus mit einem einzigen 60 oder 70 m2 großen Zimmer und einem dunklen Keller geboren und groß geworden.

Da mein Vater (also Sayyid Dschawad Chamene'i) der Gelehrte des Viertels war, hatten wir sehr viele Gäste. Wegen der räumlichen Enge in unserem Haus gingen wir Kinder bis zum Abschied der Gäste immer in den Keller. Nachdem uns die Bevölkerung des Viertels ein kleines benachbartes Grundstück vermacht hatte, bauten wir zwei Zimmer an unser Haus an und hatten somit drei Zimmer. Was die Kleidung betraf, lebten wir mit den gleichen Schwierigkeiten. Meine Mutter nähte etwas aus den alten Kleidern meines Vaters, damit wir es anziehen konnten".

Imam Chamene'i musste oft mit leerem Magen zu Bett gehen. Es war immer schwierig für seine Mutter gewesen, genügend Brot für die elfköpfige Familie zu bekommen. Sein Vater, Sayyid Dschawad Chamene'i, zog seinen einzigen Aba (religiöses Gewand) 40 Jahre lang an. Auch in besseren Zeiten bewahrte er seine Unabhängigkeit von materiellen Dingen: Als die Mutter einmal darum bat, die Jahrzehnte alten Gardinen in den drei Zimmern auszuwechseln, stimmte der Vater zu, allerdings bis auf die Gardinen in seinem eigenen Arbeitszimmer. Diese durften Zeit seines Lebens nicht ausgewechselt werden. Das damalige Wohnhaus ist heute das Museum Geburtshaus Imam Chameneis.

1964 verlor Imam Chamene'is Vater aufgrund einer schweren Krankheit die Sehkraft. Mehrere Versuche, ihn zu heilen, schlugen fehl. Selbst der Versuch Imam Chamene'is, seinen Vater durch die damals zumeist in Teheran befindlichen Spezialisten zu heilen, führten zu keinem Erfolg. So beschloss Imam Chamene'i nach Maschhad zurückzukehren, um seinen Vater zu pflegen, obwohl ihn mehrere Gelehrte baten, in Qum zu bleiben.

Die Entscheidung fiel ihm sehr schwer. Würde er Qum verlassen, so würde ihm die Basis seiner Lehre und Weiterentwicklung entzogen werden. In diesem schweren Gewissenskonflikt wandte er sich an einen Gelehrten seines Vertrauens (dessen Namen er allerdings nicht nennt). Er schilderte ihm die Situation seines Vaters und die schwierige Entscheidung, vor der er steht. Der Gelehrte fragte ihn, ob nicht seine Geschwister die Pflege übernehmen könnten. Imam Chamene'i bedauerte, dass diese nicht die Gelegenheit dazu hätten, und er es deshalb als seine Pflicht betrachte, seinen Vater zu pflegen. Darauf emp­fahl der Gelehrte ihm, seine von ihm so empfundene Pflicht zu erfüllen und den Rest Allah zu überlassen. Wenn er schon, um Allahs Willen zu erfüllen, nicht mehr in der Gelehrtenstadt Qum verbleiben könnte, so ist es für ALLAH doch leicht, die Möglichkeiten von Qum nach Maschhad zu bringen. Dementsprechend schlug der Gelehrte ihm vor, ein Abkommen mit Allah zu schließen: Wenn er um Allahs Willen seinen Vater pflegt und dafür gezwungenermaßen nach Maschhad fährt, dann sollte er Allah bitten, die Möglichkeiten von Qum für ihn nach Maschhad zu bringen. Diese Worte stärkten Imam Chamene'is Entscheidung, und er kehrte mit seinem Vater zurück in ihr Haus in Maschhad. In einer Rede, nachdem er zum Imam-ul-Umma ernannt worden war, führte er die zahllosen Gnaden Allahs in seinem Leben vor allem auf diese Entschei­dung in seiner Jugend zurück; die Geschichte wurde von ihm im Zusammenhang einer Rede über die islamische Ehrung der Eltern erwähnt.

Sayyid Dschawad Chamene'i erlebte die Islamische Revolution und starb 1986.

File:Khamenei and his father in Mashhad.jpg

Sayyid Dschawad Chamene'i al-Hussaini mit seinem Sohn Imam Chamene'i

Links zum Thema

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