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Der Chan al-Farandsch ist ein
Karawanserei in Sidon, das im 17. Jh. von Emir Fakhr
Al-Din II. (1572-1635) gebaut worden ist.
Im Jahre 1591 wurde Emir Fakhr Al-Din (1572-1635)
Gouverneur des Libanon und machte Saida zu seiner
Winterhauptstadt. Als großer Baumeister war er angetrieben von
dem Wunsch, den Handel mit Europa zu entwickeln und hat die
Stadt mit neuen Infrastrukturen ausgestattet: Paläste,
Festungen und
Karawanserei. Insbesondere befahl er zu Beginn des
siebzehnten Jahrhunderts den Bau des Chan al-Farandsch, das er
den französischen Kaufleuten zur Verfügung stellte.
Das Gebäude heißt "Chan al-Farandsch", was "Karawanserei
der Franzosen (oder des Fränkischen)" bedeutet, weil sich die
Kaufleute, Missionare und Diplomaten aus Europa dort
niederließen. Es diente als Residenz für den Konsul von
Frankreich, den Franziskanischen Mönchen und dann als
Waisenhaus. Im 19. Jh. n.Chr. wurde es schwer beschädigt durch
Feuer, Erdbeben und Bombardierungen.
Der Haupteingang, der vom Meer aus zugänglich ist, befindet
sich auf der Nordseite. Auf der Südseite öffnet sich ein
zweiter Eingang zum Marktplatz. Der quadratische Chan hat
einen großen Innenhof, umgeben von zwei Stockwerken von
Galerien, die Hälfte von ihnen bedeckt von Fassgewölben, die
andere Hälfte von gewölbten Gewölben. Sechsunddreißig Zimmer
öffnen sich zu dieser Galerie, jeweils mit einer Holztür und
einem Fenster mit einem geraden Sturz aus drei Bogensteinen.
Die Räume im Erdgeschoss und in der oberen Ebene sind von
gerippten Gewölben bedeckt, mit Ausnahme der an den Ecken, die
mit Fässergewölben und gewölbten Gewölben bedeckt sind. Im
östlichen Teil des Erdgeschosses befindet sich der größte Raum
des Gebäudes mit drei Reihen von gewölbten Gewölben.
Er befindet sich nahe der Altstadt und der Küste von Saida
im Süd-Libanon und verfügt über eine typische Architektur mit
einem großen rechteckigen Innenhof und einem zentralen Brunnen
umgeben von überdachten Galerien. Die Architektur fällt in die
Tradition des städtischen Chans, die als Warenlager und
Residenz von den Kaufleuten verwendet wurden, und verfügte
über einen großenrechteckigen Hof, umgeben von zwei Etagen von
identischen Räumen, die sich auf Arkadengalerien öffnen mit
Gewölben oder Decken.
Das Chan al-Farandsch war Zentrum der Wirtschaftstätigkeit
der Stadt Sidon im 19. Jh. n.Chr. Im Chan war auch das
französische Konsulat untergebracht. Damals befand sich auch
eine Schule, ein Kloster, ein Gasthaus und ein kleines Museum
mit lokalen Artefakten im Gebäude. Die Terrasse bietet einen
klaren Blick auf den Hafen. Der Gebäudekomplex wird Anfang des
21. Jh. n.Chr. renoviert, um als Sidons Kulturzentrum zu
fungieren.
Die Türen sind aus einem sehr massiven Holz. Die Räume sind
im Sommer angenehm kühl und im Winter warm. Durch kleine
Fenster wurde einst für die Lichtzufuhr im Gebäude gesorgt.
Diese wurden aber mittlerweile versiegelt, da der Raum über
Lampen beleuchtet wird. Neben regelmäßigen Führungen finden
diverse Veranstaltungen und Tagungen im Chan al-Farandsch
statt. Des Weiteren finden auch Veranstaltungen zum
Fastenbrechen [iftar] und andere islamische
Veranstaltungen in den großen Sälen statt.