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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Muhammad
ibn Musa al-Chwarizmi
(bzw. Khwarizmi, Kharazmi, Khowarizmi, Khawarizmi, Chorezmi,
Choresmi) war ein
muslimischer Astronom, Mathematiker und Geograph aus dem
Iran, der im 9.
Jahrhundert lebte. Von ihm stammen die ältesten systematischen Lehrbücher
über die Gleichungslehre und über das Rechnen mit arabischen Ziffern. Von seinem
Namen leitet sich der Begriff Algorithmus ab.
Al-Chwarizmi trug den
Beinamen Abu Abdullah. Sein Geburts-
und Todesjahr sind nicht genau bekannt, es wird jedoch
angenommen, dass er um 780 n.Chr. in Chwarizm (heute
Chiwa in
Usbekistan) geboren und um 850 Chr. gestorben ist. Er soll
aber fast sein ganzes Leben in
Bagdad,
der Hauptstadt der damaligen
Abbasiden gelebt haben.
Während seines
bekannten Wirkens 813 bis 833 war er Mitglied im „Haus der
Weisheit“ (Dar al-Hikma) des
Kalifen
Mamun und verfasste alle seine
Werke in
Arabisch. Der Historiker
Tabari nannte ihn einen „Zauberer“.
Manche leiten daraus ab, dass er möglicherweise ursprünglich
Zaroastrier war. Das
Vorwort zu seinem Meisterbuch Algebra belegt, dass er
zumindest später
Muslim geworden
ist. Er verfasste alle seine Werke in arabischer Sprache.
Er gilt als einer der bedeutendsten Mathematiker,
insbesondere da er sich mit
Algebra als elementarer
Untersuchungsform beschäftigte. Auch leistete er bedeutende
Beiträge als Geograph und Kartograph, auch durch Übersetzungen
aus dem Sanskrit und dem Griechischen.
In seinem Werk über das Rechnen mit indischen Ziffern (um
825 n.Chr.) stellte al-Chwarizmi die Arbeit mit Dezimalzahlen
vor und führte die Ziffer Null [sifr] (woraus der deutsche
Begriff Ziffer stammt) aus dem indischen in das arabische
Zahlensystem und damit in alle modernen Zahlensysteme ein.
Im Jahr 830 schloss er die Arbeit an dem "Buch zum Rechnen
durch Ergänzung und Ausgleich" [al-kitab al-muchtasar fi hisab
al-dschabr wa-l-muqabala] ab. Das Buch wurde vom 12. Jahrhundert an
mehrfach ins Lateinische übersetzt. Die lateinische Fassung
dieser Schrift trug den Titel Algoritmi de... („Das Werk des
Al-goritmus über...“). Daraus entstand die Bezeichnung
„Algorithmus“, mit der generell Rechenverfahren gemeint sind.
Die arabische Urfassung dieses Buches gilt als verloren, es
gibt nur noch eine lateinischen Übersetzung. Es hatte großen
Einfluss auf die Mathematik im Vorderen Orient und dann auch
auf die weitere Entwicklung im Westen.
Im Auftrag des
Kalifen
schrieb er auch über die Astronomie und die
Geografie des Ptolemäus (wobei er einige von dessen Irrtümern
bereinigte) und das indische Werk Sindhind sowie über die Astronomie und ein "Buch über Das
Bild der Erde" [kitab surat al-ardh]. Er gilt als
Erfinder des
Sinusquadranten.
Er beteiligte sich
maßgebend an der Erstellung einer Erdkarte für den
Kalifen
und an einer verbesserten Bestimmung des Erdumfanges. Weiter
beschäftigte er sich mit Kalendern im "Buch des Datums" [kitab
at-tarich], dem jüdischen Kalender [istichradsch tarich al-Yahud] und Sonnenuhren [kitab al-ruchmat].
Auch die von ihm erstellten trigonometrischen Tabellen hatten
bedeutende Auswirkungen auf die westliche Mathematik.
In
Tunesien trägt ein öffentliches Forschungsinstitut seinen
Namen. In der
Islamischen Republik Iran gibt es das "Festival Chwarizmi"
[dschaschnwarey-e-charazmi], in dem unter anderem Preise für
erfinderische Forschungen an Jugendliche vergeben werden.