Donnerstagsunglück
  Donnerstagsunglück

Aussprache:
arabisch: رزية الخميس
persisch:
englisch: Thursday's Calamity

.Bücher zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.

Das Unglück vom Donnerstag bzw. Donnerstagsunglück beschreibt ein Ereignis kurz vor dem Ableben des Propheten Muhammad (s.) bei dem ihm einige Gefährten öffentlich widersprechen und die Erfüllung seines Wunsches verhindern.

Es war das schwerste Unglück, das von den Überlieferern der authentischen Überlieferungen sowohl bei Sunniten als auch bei Schiiten, Schia beschrieben worden ist.

Die Überlieferung lautet wie folgt überliefert von Ibn Abbas: „Als dem Gesandten Allahs (s.) bewusst wurde, dass er bald sterben müsse, hielten sich einige Männer, unter ihnen auch Umar ibn Chatab, in seinem Hause auf. Der Prophet (s.) sagte: ‚Ich werde euch eine Schrift niederlegen, nach der ihr niemals in die Irre gehen werdet.’ Da sprach Umar: ‚Der Prophet ist schwer erkrankt. Ihr habt doch den Qur'an. Verlassen wir uns allein auf das Buch Allahs!’ Darüber kam es zu Meinungsverschiedenheiten und Streit unter den Leuten im Haus. Einige meinten: ‚Kommt näher, damit der Prophet eine Schrift für euch niederlegen kann, nach der ihr niemals in die Irre gehen werdet!’ Die anderen wiederholten die Worte Umars. Als ihr törichtes Geschwätz zunahm und der Streit in Gegenwart des Propheten immer heftiger wurde, sagte der Gesandte Allahs zu ihnen: ‚Steht auf ’“ Ibn Abbas berichtete weiter: „So groß war die Schmach, dass der Gesandte Allahs (s.) durch ihre laute Streiterei davon abgehalten wurde, die Schrift niederzulegen.“

Die Authentizität der Überlieferung gilt bei allen Muslimen als gesichert.

In vielen Variationen der Überlieferung sagt Umar ibn Chatab: „Der Prophet ist nicht mehr ganz bei Sinnen“ statt „Der Prophet ist schwer erkrankt“.

Muslim ibn al-Hadschdschadsch notierte diese Überlieferung im Kapitel „al-Wasiyya“ im Sahih Muslim. Ibn Abbas sagte weiter: „Donnerstag war es, aber was für ein Donnerstag!“

Während Sunniten glauben, dass die verhinderte Schrift keine große Bedeutung haben kann, weil Propheten Muhammad (s.) seinen Befehl nicht gewaltsam durchgesetzt hat, glauben Schiiten, dass Prophet Muhammad (s.) einmal mehr seine Nachfolgeregelung festlegen wollte und Imam Ali (a.) als Nachfolger aufschreiben wollte. Darauf deutet auch hin, dass nach dem Disput alle das Haus verlassen mussten außer Imam Ali (a.). Prophet Muhammad (s.) hat nur deshalb nicht darauf bestanden, dass sein Befehl ausgeführt wird, weil der Widerspruch gegen sein Wort sich dann auch auf die Schrift hätte ausdehnen und damit der Heilige Qur'an hätte gefährdet werden können.

Eine detaillierte Diskussion zum Thema zwischen den Rechtsschulen gibt es in: Die Konsultation [al-muradschaat] in der 86. Konsultation (Das Unglück vom Donnerstag) und darauf folgenden.

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