.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Der deutsche Ausdruck "einen Türken bauen" steht für eine
Täuschungsabsich, wobei jemandem gegenüber ein Sachverhalt als
wahr dargestellt wird, der nicht wahr ist.
Da der alte umgangssprachliche Ausdruck als diskriminierend
empfunden wird, wird er nur noch selten verwendet.
Die Herkunft des Begriff ist umstritten, so dass es
verschiedene Erklärungsmuster gibt:
- Bei der Einweihung des Kaiser-Wilhelm-Kanals (heute
Nordostseekanal) am 20. Juni 1895 durch Kaiser Wilhelm II.
wurde für jeden anwesenden Abgesandten eines Staates die
jeweilige Nationalhymne gespielt. Als türkische Würdenträger
ankamen, spielte man, da die Noten der
osmanischen Hymne nicht bekannt gewesen sein sollen,
wurde stattdessen die Melodie des Liedes „Guter Mond, du
gehst so stille durch die Abendwolken hin“ gespielt.
Allerdings würde das Bedeuten, dass der Ausdruck vor 1895
nicht verwendet wurde, was angezweifelt wird.
- Der Ausdruck geht auf den
Schachtürken zurück.
- Der Ursprung liegt in der Militärsprache. Bestimmte
Militärübungen in der Tempelhofer Feldmark fanden zur Zeit
Friedrich Wilhelms IV. auf einem Areal statt, auf dem sich
damals eine türkische Grabstätte befunden haben soll. Zudem
heißt das schweizerische Wort Türgg soviel wie Manöver
oder Übung des Heeres.
- Die vom 15. bis 17. Jh. n.Chr. wurde aus Furcht vor den
Türken die
Türkensteuer erhoben zur Finanzierung eines Feldzuges.
Das eingenommene Geld wurde aber anders verwendet.
- Der Ausdruck entstammt dem Französischen Ausdruck tête
de turc (Kopf des Türken), was im übertragen Sinn so viel
wie Prügelknabe, Sündenbock hieß.
Die veraltete Form des Ausdruck "einen Türken stellen" wird
nicht mehr verwendet.