Emir
  Emir, Emirat

Aussprache:
arabisch:
أمير
persisch:
englisch: Emir

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Emir ist ein in der muslimischen Welt sehr unterschiedlich verwendeter Titel einer Führungsperson.

 Der Begriff enstammt dem Arabischen "Amir", was so viel wie „Befehlshaber“, „Fürst“, „Stammesoberhaupt“, „Prinz“ oder „Gouverneur“ bedeutet. Der Begriff ist ein arabisches Lehnwort im Deutschen.

Von der Anfangszeit des Islam bis in die Zeit der Osmanen gab es stets verschiedene Verwaltungsbezirke im Herrschaftsgebiet, die Emirate genannt worden sind. Sie verfügten über unterschiedliche Autonomien. Oberhaupt des Emirats war der Emir. In der Regel strebten die Emire stets die Anerkennung der größeren Macht, z.B. des Kalifen.

Im Gebiet des heutigen Afghanistan wurde die Bezeichnung Emir für Herrscher des 18. und 19. Jh. n.Chr. verwendet, bis König Amanullah Chan im Jahr 1919 diesen Titel abschaffte. Ähnliches gilt für angrenzende Regionen bis hin zu Usbekistan.

Der erste Träger eines Titels mit dieser Bezeichnung war der Befehlshaber der Gläubigen (Amir-ul-Muminin) Imam Ali (a.).

Die Variante „Befehlshaber der Befehlshaber“ (Amir al-Umara) war unter den Abbasiden der Titel des Oberbefehlshabers. Im Osmanischen Reich war ein Emir ein Gouverneurs einer Großprovinz. Das Wort Admiral entstammt dem Begriff Emir. Der Titel Ammiratus für einen hohen Beamten im normannischen Sizilien ist ebenfalls von Amir abgeleitet. Von Emir ist auch Mir abgeleitet.

Als historische Reste des Osmanischen Reichs wurde für Kuwait, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) die Bezeichnung Emirat beibehalten, obwohl dort Erbmonarchien existieren.

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