Julius Euting
Julius Euting

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11.7.1839 - 2.1.1913 n.Chr.

Foto: Präsentation beim Eingang zur Orientausstellung im  Linden-Museum Stuttgart, Foto Y. Özoguz 2014

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Julius Euting war ein deutscher Orientalist, der über eine große Sammlung von Exponaten zum Islam besaß, die er kurz vor seinem Ablebe dem Linden-Museum Stuttgart vermacht hat.

Er ist am 11. Juli 1839 in Stuttgart geboren. 1853 absolvierte er sein Abitur am Eberhard-Ludwigs-Gymnasium in Stuttgart. In der Zeit 1857-1861 studierte er Theologie und orientalischer Sprachen im Tübinger Stift. 1862 folgte die  Promotion zum Dr. phil. mit einer Übersetzung und Erklärung einiger Suren des Heiligen Qur'an. Bis 1864 war er Hauslehrer im freiherrlichen Hause Gemmingen zu Babstadt (bei Bad Wimpfen) um im Anschluss zwei Jahre lang orientalistische Studien in Paris, London und Oxford zu studieren. 1866-1868 arbeitete er als Bibliothekar am Tübinger Stift und 1868-1871 als Bibliothekar an der Universitätsbibliothek Tübingen. Es folgten mehrere Reisen nach Südeuropa und den Orient. 1870 kam er erstmalig nach Istanbul. Im Jahr darauf arbeitet er wieder als Bibliothekar, dieses Mal an der Universitätsbibliothek Straßburg. 1880 wurde er zum ordentlichen Honorarprofessor an der Kaiser-Wilhelm-Universität Straßburg ernannt. In dieser Funktion führte er 1883/84 eine große Forschungsreise durch Arabien durch, davon ca. 2300km auf Pferd und Kamel. Er brachte viele historische Schriften und historische Ausstellungsobjekte mit. Seine zweite Forschungsreise 1889/90 führte ihn nach Oberägypten, dem Sinai und Nord-Syrien. Seine Reiseeindrücke verarbeitet er in dem 1896 erschienen Werk "Tagbuch einer Reise in Inner-Arabien", Bd. 1. 1898 reiste er mit der Expedition Brünnow nach Port Said, Jerusalem und Petra.

1900 wurde er zum Direktor der Universitäts- und Landesbibliothek Straßburg ernannt und reiste 1903 nach Jaffa, Jerusalem und Mschatta. Durch seine Vermittlung kam ein Teil der Fassade des Palastes von Mschatta als Geschenk des Sultans an Kaiser Wilhelm II. nach Berlin.

1904 wurde Euting zum Geheimen Regierungsrat ernannt und nahm 1905 am Orientalistenkongress in Algier teil. 1905 legte er sein eigenes Grab an und starb am 2.1.1913 in Straßburg. Seine Urne wurde oberhalb des Wildsees beim Ruhestein beigesetzt. Posthum erschien 1914 sein "Tagbuch einer Reise in Innerarabien", Bd. 2, herausgegeben von Littmann.

Wenige Wochen vor seinem Ableben hatte Euting um den Besuch eines Museumsmitarbeiters gebeten, um ihm die Sammlung zu überreichen. Noch 1912 traf die Sammlung von fast 400 Einzelstücken in Stuttgart ein. Weitere Einzelstücke erhielt das Museum posthum durch seine Verwandten.

Seine Tagebücher gelten als begehrte Forschungsobjekte und sind zum Teil im Linden-Museum Stuttgart ausgestellt.

Vom 13.7.2013 - 11.1.2015 widmete das Linden-Museum Stuttgart Julius Euting eine Sonderausstellung.

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