.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Das Wort Existenz bezeichnet in der Philosophie und
Religion das Vorhandensein eines Dinges ohne nähere
Bestimmung, ob es sich um einen materiellen oder ideellen
Gegenstand handelt. In der Existenzphilosophie und im
Existenzialismus wird der Begriff oft synonym für
"menschliches Dasein" gebraucht.
Im
Islam
gibt es letztendlich nur eine eigenständige Existenz, und das
ist
ALLAH, wie es in der Denkweise der
Einheit der Existenz [wahdat-ul-wudschud] dargestellt ist.
Demnach gibt es keine wahre Existenz
außer
ALLAH und Existieren nur durch ihn möglich ist. Alles, was
nicht
ALLAH ist, ist durch ihn von der Nichtexistenz zum
Existieren gebracht worden, wohingegen er selbst immer
existiert hat und existent ist.
Große
Gelehrte [faqih] des 20 Jh. wie
Imam
Chomeini,
Allama Tabatabai und
Ayatollah Motahhari haben das Konzept detailliert und
differenziert beschrieben. Zunächst wird unterschieden
zwischen den Begriffen "Existenz" [wudschud] und
"Existierendem" [maudschud]. Während das Erstere die Existenz
selbst ist, ist das Zweitere etwas, was existiert. So gibt es nur eine einzige Existenz aber viele
Existierende, die allesamt durch die einzige Existenz
geschaffen wurden. Das Existierende kann ohne die Existenz
nicht bestehen, wohingegen die Existenz auch ohne das
Existierende besteht.
Ibn Arabi drückt es sinngemäß so aus:
ALLAH
ist eins mit der Existenz der Dinge, aber er ist nicht eins
mit den Dingen.