.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Die Fürsprache ist eine Art des
Bittgebets, bei dem der Bittende von
ALLAH
die besondere
Gnade
oder
Vergebung für einen seiner Diener erbittet. Da
ALLAH
keiner Fürsprache bedarf, um seine
Gnade
oder
Vergebung zu gewähren, ist die Fürsprache eines der vielen
Mittel eine besondere Nähe zu
ALLAH
aufzubauen und dient die dazu, die Bindungen zwischen den
Menschen im
Diesseits untereinander als auch zwischen den
Menschen im
Diesseits und im
Jenseits zu stärken.
So sprechen z.B. seit Jahrhunderten Milliarden von
Muslimen ihre Fürsprache für
Prophet Muhammad (s.) und seine
Ahl-ul-Bait (a.) in form des
Segnungs-Bittgebets [salawat] aus, was auch
Pflichtbestandteil des
Ritualgebets ist. Glichzeitig erhoffen sie sich deren
Fürsprache am
Tag der Auferstehung [yaum-ul-qiyamah].
Die Fürsprache geht zurück auf den
Thron-Vers, in dem es heißt "Wer ist es, der bei Ihm
Fürsprache einlegen könnte außer mit Seiner Erlaubnis?".
Weitere Stellen im
Heiliger Qur'an weisen darauf hin, dass eine Fürsprache
auch ein Weg zur eigenen Läuterung ist, denn wer eine gute
Fürsprache einlegt wir einen Anteil daran haben wir derjenige,
der schlechte Fürsprache einlegt (vgl. 4:85). Hingegen kann
dem Übeltäter auch jegliche Fürsprache nichts helfen (2:48,
2:123, 74:48), so dass eine Fürsprache für die
offensichtlichen Übeltäter sinnlos ist (11:37). Aber
letztendlich gehört jede Fürsprache Allahs (39:44).
Nach dem
Ableben eines
Muslims legen seine Nahen im Rahmen einer
Fatiha-Versammlung Fürsprache für ihn ein. Als besonders
segensreiche Fürbitten gelten die Fürsprachen von Eheleuten
füreinander und Eltern für ihre Kinder wie auch Kinder für
ihre Eltern.
Manchmal werfen
Muslime, die mit den Segnungen der Fürsprache nicht
vertraut sind, anderen
Muslimen ein unislamisches Verhalten vor, wenn diese einen
verstorbenen
Imam
oder gar einen lebenden
Geistlichen um ihre Fürsprache bitten. Hingegen erfolgt
dies im Bewusstsein, dass es nur dann gewährt werden kann,
wenn
ALLAH es zulässt. Und es ist bekannt, dass
ALLAH
es nur dann zulässt, wenn sowohl Fürbittender als auch
derjenige für den Fürsprache eingelegt wird, dessen würdig
sind. So drückt die Bitte nach Fürsprache sowohl die Würdigung
desjenigen aus, den man um seine Fürsprache bittet, als auch
die Hoffnung der eigenen Läuterung.
Im persische Sprachgebrauch ist es z.B. üblich, dass sich
Muslime mit dem Satz verabschieden: "Betet für mich/uns" [eltemasi
doa], worauf der angesprochen antwortet: "Ich/wir sind die
Bedürftigen" [muhtadscham].