Ghazi Osam Pascha
Ghazi Osman Pascha

Aussprache:
arabisch:
persisch:
englisch:
Osman Nuri Paşa

1832 - 5.4.1900 n.Chr.

.Bücher zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.

Ghazi Osman Pascha (Gazi Osman Paşa) war ein Feldherr der Osmanen im Russisch-Türkischen Krieg (1877–1878) und bekannte Persönlichkeit Ende des 19 Jh. im Osmanischen Reich.

Er wurde 1832 in Tokat in Anatolien geboren und erhielt den Namen "Nuri".

Seine militärische Laufbahn begann gemäß Biographien 1854 als Unteroffizier in einer Reiterstaffel. Er war beteiligt beim Krimkrieg, am Gefecht bei Jewpatorija, beim Kampf gen den Aufstand der Drusen (1860) und gegen den Aufstand auf Kreta (1867). Auch in Asien kam er zum Einsatz. Seine militärischen Erfolge ließen ihn schrittweise aufsteigen bis zum Oberstleutnant im Generalstab. 1871 nahm er zum Oberst befördert unter Redif Pascha an dem Feldzug im Jemen teil. 1876 erhielt er als General den Titel Pascha. 1877 stand er inzwischen al Oberbefehlshaber beim Ausbruch des Kriegs mit Russland mit 35.000 Mann in Widin.

Er erhielt 1876 im Kriege gegen Serbien den Oberbefehl über das Widiner Korps, mit dem er die Serben am 18. Juli und 7. August bei Weliki-Iswor und Saitschar besiegte. Er wurde im November zum "Muschir" (Marschall) ernannt und stand 1877 beim Ausbruch des Kriegs mit Russland mit 35.000 Mann in Widin (Russisch-Osmanischer Krieg (1877-1878)).

Am 20. Juli 1877 gelang es ihm die Angriffe der russischen Streitkräfte unter Befehl von General Schilder-Schuldner abzuwehren und schlug auch weitere Angriffe zurück. Mehrere Monate hielt er die Stadt Plewen durch geschickte Kriegsführung und kluge Maßnahmen. Bis über den Oktober hinaus hielt er seine Stellung und durch die Nachrichten der erfolgreichen Verteidigungsschlachten wurde er zum Helden der Osmanen stilisiert. Abdülhamid II. erteilte ihm den Ehrentitel Ghazi (Siegreicher / Kriegsversehrter). Erst im Anschluss, nachdem die Lebensmittel ausgingen und ein Ausfall scheiterte, musste sich Osman verwundet geschlagen geben. Von den Russen wurde Osman nach Charkow gebracht, von wo er bereits im Februar 1878 nach Abschluss des Waffenstillstandes von Adrianopel aus der Kriegsgefangenschaft entlassen wurde.

Bei seiner Rückkehr nach Istanbul wurde er als der "Löwe von Plewen" gefeiert und erhielt er den Oberbefehl über die in Istanbul zusammengezogene Armee. Am 4. Dezember 1878 wurde er zum Verteidigungsminister (Seraskier). 1885 n.Chr. gab es das Ministerium ab und blieb nur noch Palastmarschall. Er starb am 5. April 1900 in Istanbul. Sein Mausoleum befindet sich im Garten der Fatih-Moschee Istanbul und wurde von Abdülhamid II. in Auftrag gegeben.

In Deutschland ist eine Moschee in Berlin-Neukölln nach ihm benannt, wobei den Stiftern der Moschee nicht bewusst war, dass die Namensgebung mit einem erfolgreichen Feldherren der Osmanen, der keinen besonderen religiösen Bezug repräsentiert, von der nichtmuslimischen Mehrheitsgesellschaft missverständlich aufgenommen werden könnte.

© seit 2006 - m-haditec GmbH - info@eslam.de