Garl Christian Giegler
Carl Christian Giegler - Giegler Pascha

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4.1.1844 - 31.8.1921

.Bücher zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.

Carl Christian Giegler, der auch als Giegler Pascha bekannt ist, war im Jahr 1882 einige Monate geschäftsführender Generalgouverneur der damals ägyptischen Provinz Sudan.

Giegler wurde am 4. Januar 1844 in Schweinfurt als Sohn eines Buchbinders geboren. Nach der Schulausbildung lernte er als Uhrmacher und schloss seine Lehre 1861 ab. Mit Wanderbuch, Turnerpass und Feinwerkzeug als Uhrmacher zog er durchs Land, bis er im Juni 1863 in Hamburg eintraf. Dort blieb er drei Jahre. 1866 fand er ein Festanstellung bei Siemens in der Telegrafenproduktion. Dort lernte er unter anderem Elektrotechnik. Als ihm ein Posten zum Aufbau eines Telegrafensystems im Sudan angeboten wurde, sagte er sofort zu.

Ab 1873 sollte Giegler im ägyptischen Sudan als Beamter für das Post- und Fernmeldewesen zuständig sein. Von Southampton über Alexandria und Kairo erreichte er Khartum. Die ihm übertragenen Arbeiten führte er so gut und zufriedenstellend aus, dass er 1875 zum Bey ernannt wurde. Am 10. März 1879 wurde er zum stellvertretenden General-Gouverneur ernannt und erhielt den Rang eines Pascha.

1881 brach im Sudan der Mahdi-Aufstand Mahdi-Aufstand aus. Wegen Missmanagements und Unterschätzung der Gefahren des Aufstandes wurde der Generalgouverneur des Sudan Muhammad Rauf Pascha abberufen. Geschäftsführend übernahm Giegler dieses Amt im Februar 1882 bis zur Ankunft des neuen Generalgouverneurs Abd al Qadir Pascha Hilmi im Mai.

Am 16. August 1883 heiratete Giegler Pascha nach einem sechsmonatigen Aufenthalt in Schweinfurt die achtzehnjährige Elly Fechner und nahm sie drei Monate später mit in den Sudan.

Am 26. Januar 1884 trafen Giegler, Gordon Pascha, Evelyn Baring und Evelyn Wood den ehemaligen Sklavenhändler Al-Zubayr Rahma, um ihn zur Kooperation zur Zerschlagung des Mahdi-Aufstandes zu bewegen. Allerdings wollte al-Zubayr nicht die Interessen Englands im gewünschten Maß erfüllen, so dass er fallen gelassen wurde.

Giegler Pascha lebte im Anschluss bis 1893 in Ismailiya und kehrte dann mit seiner Familie nach Schweinfurt zurück. Am 31. August 1921 verstarb er.

Zu seiner Währung wurden eine kleine Baumreihe, das Pascha-Wäldchen und die Giegler-Pascha-Straße, die beide in der Nähe der der Stadtgalerie Schweinfurts liegen, nach ihm benannt. Zwei seltene Schachfigurensätze aus seinem Nachlass befinden sich im Besitz des Schachklub Schweinfurt 2000 e.V.

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