.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Abu Abd-Allah Muhammad ibn Abd-Allah al-Naisaburi
al-Talabi,
vor allem bekannt als "al-Hakim" oder "Ibn al-Baiyi", war ein
früher Gelehrter und Sammler der
Überlieferung,
der bei Sunniten
als glaubwürdig eingestuft wurde. Er galt als einer der
bedeutendsten Kenner der
Überlieferung
im
Chorasan seiner Zeit. Sein Beiname war Abu Abdullah al-Hakim.
Al-Hakim
ist 321
n.d.H. in
Naisapur
bzw. Nischapur
geboren und bereiste später zahlreiche Orte zu Studien- und
Lehrzwecken. Im Jahr 330
n.d.H.
begann er
Überlieferungen zu studieren, im Jahr 334
n.d.H.
- mit 13 Jahren – bat er Abu Hatim ibn Hibban, einen der
größten damaligen Gelehrten zu
Überlieferungen, ihn in die Wissenschaft einzuführen.
Zu seinen weiteren Lehrern gehörte
Daraqutni, Abu Ali ibn Abu Huraira, Abu al-Walid Hassan
ibn Muhammad und Abu Sahl as-Su'luki. Zu seinen bekannten Schülern gehört
Baihaqi.
Er war einer der besten
Hafidh
seiner Zeit und Aufzeichner von
Überlieferungen
und ein bekannter
Überlieferer [rawi], der sowohl bei
Sunniten als auch bei
Schiiten als glaubwürdig eingestuft wird.
Er ist
zudem Autor von Büchern mit insgesamt tausend Kapiteln. Er
reiste im Land umher und suchte nach Wissen, wobei er
Überlieferungen von rund
zweitausend
Überlieferern lernte. Er kann wohl verglichen werden mit
den berühmtesten Gelehrten seiner Zeit, wie z.B. al-Saluki.
Imam ibn Faruk und alle anderen Imame betrachteten seine
Stellung höher als ihre eigene Stellung. Sie würdigten ihn und
seinem Beitrag mit Anerkennung. Sie schätzten seinen Namen und
seinen Ruf, ohne seine Meisterschaft jemals anzuzweifeln.
Al-Dhahabi übermittelt in seinem "al-Mizan" dessen
Biographie und beschreibt ihn als "einen glaubwürdigen
Anführer und sehr bekannten
Schiiten".
Al-Dhahabi
hat einige seiner interessanten Aussagen wiederholt, wie dass
Prophet Muhammad (s.)
beschnitten geboren wurde
mit einem Lächeln auf seinem Gesicht und dass
Imam Ali (a.) sein
Bevollmächtigter [wasi] ist.
Muhammad ibn Abdullah wurde im Monat
Rabi-ul-Awwal 321
n.d.H.
geboren und starb im Monat
Safar
405
n.d.H..
Sein bekanntestes Werk ist "Al-Mustadrak
ala al-Sahihayn" (Anhang zu den
beiden Sahih-Werken) das auch als "Mustadrak
al-Hakim" zitiert wird. Er soll das Buch mit 72 Jahren
angefangen haben zu schreiben, wobei er selbst angibt, vom
Zamzam-Brunnen getrunken zu haben mit dem
Bittgebet, solch ein Buch schreiben zu können.
Zu seinen weiteren Werken gehören:
 | Al-Abwab (Die Kapitel) |
 | Al-Amali (Die Gebote) |
 | Amali al-Aschiyya (Gebote der Nacht) |
 | Fada'il al-Schafi`i (Die Vorzüge des Schafii) |
 | Fawa'id al-Nusach (Nutzen des ....) |
 | Fawa'id al-Churasaniyyin (Nutzen der Bewohner Chorasans) |
 | Al-Iklil fiy aala'il al-Nubuwwa (Das Diadem unter den
Zeichen der Prophetenschaft) |
 | Al-Ilal (Die gebrochenen (Überlieferungen)) |
 | Ma Tafarrada bi Ikhradschihi kullu Wahidin min
al-Imamayn (Berichte die nur bei den beiden Imams gefunden
werden) |
 | Al-Madchal ila Ilm al-Sahih (Einführung in die
Wissenschaft der wahren (Berichte)) |
 | Marifat Anwa Ulum al-Hadith (Aspekte der
unterschiedlichen Überlieferungswissenschaften) |
 | Al-Mustadrak `alâ al-Sahîhayn (Anhang zu den beiden
Sahih-Werken) |
 | Muzakka al-Achbar (Überprüfte Berichte) |
 | Al-Sahihain (Die beiden Sahih-Werke) |
 | Al-Talchis (Die Zusammenfassung) |
 | Taradschim al-Musnad ala Schart al-Sahihain (Analyse von
Ahmad's Musnad bezüglich der Bedingungen der beiden
Sahih-Werke) |
 | Taradschim al-Schuyuch (Analyse der Scheichs) |
 | Tarich Ulama Ahl Nischabur (Geschichte der Gelehrten von
Nishapur) |
 | Tafsir al-Kabir |
Manche Geschichtswerke deuten darauf hin, dass al-Hakim
Schiit war bzw. sich später der
Schia zugewandt hat, was allerdings von z.B.
Ibn Asakir abgelehnt wird, der ihn eher der
Aschariyya zuordnet. Andere zählen ihn zu den
Schafiiten. Allerdings wird er von allen dahingehend
zitiert, dass er sehr deutlich gegen
Muawiya ibn Abu Sufyan und dessen Familie eingestellt
gewesen war.
Al-Hakim starb am 3.
Safar
405
n.d.H. im unmittelbaren Anschluss an den Besuch seines
Bades nur mit einem Handtuch bekleidet.
Sayyid Abdalhussain Scharaffuddin al-Musawi erwähnt ihn in
seinem Werk "Die
Konsultation [al-muradschaat]" (in der 16.
Konsultation) als einen der
schiitischen
Überlieferer [rawi], die auch für
Sunniten glaubhaft waren.