.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Hiyr und Randschha ist eine in
Indien
sehr bekante und beliebte Romanze, die
Afif Schans-i-Siradsch im 18. Jh. n.Chr. geschrieben hat.
Die Geschichte handelt von der Liebe der Hiyr und ihrem
Liebhaber Randschha. Hiyr ist eine besonders schöne Frau aus
einer wohlhabenden angesehenen Familie. Randschha ist die
jüngste von vier Brüdern und wird als Liebling seines Vaters
verzoge. Er führt ein Leben der Bequemlichkeit und spielt
Flöte. Nach einem Streit mit seinen Brüdern verlässt Randschha
das Haus. Auf seiner Wanderung kommt er in das Dorf von Hiyr
und verliebt sich in sie. Hiyr bietet Randschha eine Arbeit
als Hausmeister ihres Vaters an, wobei er das Vieh hüten soll.
Bei der Arbeit spielt Randschha auf seiner Flöte und
schließlich verliebt sie sich in ihn. Sie treffen einander
heimlich viele Jahre lang, bis sie von dem eifersüchtigen
Onkel Hiyrs, Kaido, und ihren Eltern Chuchak und Malki
entdeckt werden. Hiyr wird von ihrer Familie und dem
Dorfgelehrten zu einer Heirat mit einem anderen Mann namens
Saida Chera gezwungen.
Randschha ist untröstlich. Er wandert über das Land, lebt
allein, bis er schließlich Erkenntnis erhält. Er trifft einen
erleuchteten Lehrer, der ihm den Verzicht auf die materielle
Welt lehrt. Seine
Lobpreisverlesungen [dhikr] erlangen Berühmtheit und eines
Tages kehrt er zurück in das Dorf von Hiyr. Jetzt soll es doch
zu der ersehnten Vereinigung kommen, aber der eifersüchtige
Onkel vergiftet das Essen von Hiyr. Randschha versucht sie zu
retten aber scheitert, so dass auch er am Ende das Gift isst.
Die Geschichte soll der Legende nach auf eine wahre
Begenbeheit zurückgehen, denn es gibt ein von verliebten
Paaren besuchtes Grab von Hiyr und Randscha im Punjab.
Es gibt zahlreiche Varianten der Geschichte, zuweilen auch
mit glücklichem Ausgang. Der Epos wurde seit 1928 n.Chr. in
mehreren Spielfilmen wiedergegeben.