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Eine Husainiyya (Hussainia, Hosseiniyeh) oder im
indischen
Raum Imambargah (Imam-Bara, Aschurchana) genannt, ist ein
Versammlungsraum zur Abhaltung von religiösen Zeremonien, die
insbesondere in der
Schia verbreitet ist. In Bahrain werden die Gebäude Ma'tam
[مأتم] genannt und in Afghanistan
Takyachana.
Die Gebäudebezeichnung ist
Imam Husain (a.) angelehnt, da in der Husainiyya vor allem
die Trauerprozessionen zu
Aschura stattfanden.
Eine Husainiyya unterscheidet sich von einer
Moschee dadurch, dass es kein geweihter Ort ist, und daher
der Zutritt auch ohne
rituelle Reinheit [tahara] möglich ist, wiewohl sie doch
empfohlen ist. Das ermöglicht auch den problemlosen Zugang von
Nichtmuslimen. Daher können sie auch problemlos als Unterkunft
für Pilger genutzt werden, wie es in z.B. in
Kerbela erfolgt. Allein in Teheran gibt es knapp 10.000
Husayniyyas. Allerdings werden die Teppiche in einer Husainiya, falls vorhanden, ebenfalls ohne Schuhe betreten.
Historisch wurden die Gebäude vor allem für
Trauerveranstaltungen genutzt, vor allem um
Imam Husain (a.) zu
Aschura, woher der Name des Veranstaltungsortes herrührt.
Der Begriff taucht erstmalig in der Zeit der
Safawiden auf. Die ersten Husayniyyas aus dem 10. Jh.
n.Chr. waren einfache Zeltbauten teilweise aus Holz.
Freitagsgebete [salat-ul-dschuma] finden nur dann in einer
Husainiyya statt, falls es in der Ortschaft keine
Moschee gibt.
Die meisten Husayniyyas haben eine
schlichte Architektur und werden durch Spenden finanziert. Nur
wenige Husayniyyas gelten als Sehenswürdigkeiten. In der
Islamischen Republik Iran gibt es gleichwertig genutzte
Räumlichkeiten, die
Abbasiyya genannt werden.