Indische Ziffern
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Indische Ziffern

Aussprache:
arabisch:
persisch:
englisch:
Indian numerals

Bild: Oben arabische Ziffern, unten indische

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Die indischen Ziffern  sind eine Zahlschrift, in der Zahlen positionell auf der Grundlage eines Dezimalsystems mit neun aus der altindischen Brahmi-Schrift herzuleitenden Zahlzeichen und einem eigenen, als Punkt geschriebenen Zeichen für die Null dargestellt werden.

Während paradoxerweise die Westliche Welt die arabischen Ziffern verwendet, verwendet die arabisch-persische Welt die indischen Ziffern, weshalb sie auch indisch-arabische Ziffern genannt werden.

Am Beginn der Entwicklung der indischen Ziffern standen die Brahmi-Ziffern. 628 n. Chr. verfasste der indische Astronom und Mathematiker Brahmagupta das Brahmasphutasiddhanta (Der Anfang des Universums). Es ist, wenn man vom Zahlensystem der Maya absieht, der früheste bekannte Text, in dem die Null als vollwertige Zahl behandelt wird. Darüber hinaus stellte Brahmagupta in diesem Werk Regeln für die Arithmetik mit negativen Zahlen und mit der Zahl 0 auf, die schon weitgehend dem aktuelle Verständnis entsprechen. Der größte Unterschied bestand darin, dass Brahmagupta auch die Division durch 0 zuließ, während in der modernen Mathematik Quotienten mit dem Divisor 0 nicht definiert sind.

Yaqub ibn Tariq half Ibrahim Fazari und dessen Sohn Muhammad Fazari bei der Übersetzung der indischen astronomischen Texte Brahmasphutasiddhanta des Brahmagupta ins Arabische. Damit wurden möglicherweise die Hindu-Zahlen in die islamische Welt übertragen.

Um 825 n.Chr. schrieb der Mathematiker, Astronom und Geograph Abu Abdullah Muhammad al-Chwarizmi sein Werk "Al-Kitab al-Muchtasar fi Hisab al-Dschabr wal-Muqabala (Rechnen durch Ergänzung und Ausgleich)" das auf dem Brahmasphutasiddhanta basiert. Ab hier wird die Null als sifr [‏الصفر‎] bezeichnet. 

Der ägyptische Mathematiker Abū Kāmil (ca. 850 bis ca. 930, auch bekannt als al-Hasib al-Misri, der »ägyptische Rechner«) führte in seiner Algebra (Kitab al-dschabr wa’l-muqabala) die Algebra Abu Abdullah Muhammad al-Chwarizmi weiter. Das Buch ist nur in lateinischer und hebräischer Übersetzung erhalten, das arabische Original ist verloren. Seine Algebra wurde von Fibonacci und al Karagi benutzt.

Im Unterschied zur Richtung der arabischen Schrift (von rechts nach links) werden die indischen Zahlen auch in arabischen Texten entsprechend ihrer historischen Herkunft von links nach rechts dargestellt.

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