.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Die Geschichte "Der Indische Papagei" ist eine
mystische [tasawwuf] Erzählung von
Dschalaleddin Rumi zur Erläuterung der Aussage:
Stirb bevor du stirbst.
Die Geschichte handelt in Kürze von einem Händler, der
einen Papagei in einem Käfig hält und sehr gut behandelt. Er
bereitete sich auf eine Reise nach
Indien
vor. Er fragte vor der Abreise jeden seiner Bediensteten, was
er ihnen als Geschenk mitbringen solle. Am Ende fragte er auch
seinen Papagei, ob er ihm etwas mitbringen könne, zumal er ja
in die Heimat des Papagei reise. Der Papagei sagte daraufhin:
„Wenn du die Papageien in meiner Heimat siehst, übermittle
ihnen meine Grüße und beschriebe ihnen, wie ich lebe,
beschreibe ihnen meinen Käfig und wie du mich versorgst usw."
Als der Händler nach Indien kam sah er auf einem Baum
Papageien sitzen und übermittelte die Grüße seines Papageis.
Er beschrieb dessen Lebensweise und wollte sich gerade
verabschieden, da fielen alle auf dem Baum sitzenden Papageien
wie tot vom Baum und bewegten sich nicht mehr. Geschockt von
diesem Anblick behielt er seine Erlebnisse für sich, bis sein
Papagei ihn ausdrücklich fragte. Der Händler erzählte voller
Trauer, was er erlebt hatte. Daraufhin stürzte der Papagei im
Käfig zu Boden und blieb wie tot liegen. Als der Händler den
Käfig öffnete um den vermeidlich toten Vogel rauszuholen, flog
dieser davon und erlangte die Freiheit."
Die Geschichte ist mit vielen Variationen weit verbreitet.
Damit soll zum Ausdruck kommen, dass nur derjenige die echte
Freiheit erlangt, der bereits zu Lebzeiten "stirbt".
Imam
Chamene'i hat in einer tiefer gehenden Erläuterung zu der
Geschichte auch den Aspekt der Informationsübermittlung
angesprochen, wenn sie nahezu unmöglich erscheint. In seiner
Redensammlung "Aschura" nutzt er diese Geschichte, um zu
erläutern, dass es
Imam Husain (a.) weder räumlich noch zeitlich möglich war
allen seinen Anhängern in der Welt und in allen Zeiten seine
Botschaft mündlich zu übermitteln, so dass er einen WEg
gewählt hat, der sie erreichen wird.