.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Als Islamisches Erwachen werden die vom
Islam
inspirierten Befreiungsbewegungen bezeichnet, die 2011/2012 in
Nordafrika begannen und sich dann ausbreiteten.
Um den
islamischen
Charakter der Bewegung zu unterdrücken, wurde die Bewegung in
der
Westlichen Welt als
Arabischer Frühling bezeichnet.
Als Beginn des
Islamisches Erwachens werden Aufstände im
Dezember 2012 in
Tunesien angegeben. Nach Unruhen in Tunesien, die am 17.
Dezember 2010 begannen und letztendlich zum Sturz der
Regierung von Zine el-Abidine Ben Ali führten, folgten Unruhen
in
Algerien ab dem 5.1.2011, allerdings ohne Erfolg, da
Frankreich zur bestehenden Regierung stand. Am 25. Januar 2011
folgten Proteste in
Ägypten,
die zum Sturz des als Pharao verschrienen Mubarak führten. Am
11. Februar 2011, dem 22. Jahrestag der
Islamischen Revolution, trat er zurück.
Die Aufstände in
Ägypten
begannen am 25. Januar 2011, dem "Tag des Zorns" auf dem
Tahrir-Platz. Mubarak versuchte die von der
Westlichen Welt gestützte Macht seines Clans und vieler
Machthaber dadurch zu retten, indem er am 11. Februar 2011
zurücktrat und die Macht den ihm zugeneigten Militärs übergab.
Erst am 2. Juni 2012 wurde Mubarak zu lebenslanger Haft
verurteilt, wird aber aufgrund seiner schweren Erkrankung in
Krankenhäusern gepflegt.
Aufstände in
Algerien
ab dem 5.1.2011 wurden schnell durch einige Zugeständnisse der
Regierung an die Bevölkerung im Keim erstickt.
In Bahrain weiteten sich die Proteste seit 14. Februar 2011
aus und richten sich gegen das von
Westlichen Welt gestützte Königshaus von Hamad ibn Isa Al
Chalifa. Wiederum mit Unterstützung der
Westlichen Welt sandte am 14. März 2011
Saudi-Arabien auf Bitten der bahrainischen Regierung
einige Tausend Soldaten in das Land, um die Demonstrationen
gewaltsam zu unterdrücken. Mehrere Demonstranten wurden
getötet, der Ausnahmezustand verhängt und die
Westlichen Welt ist nie dagegen vorgegangen.
Kleinere aber weniger wirkungsvolle Demonstrationen gab es
am 18. Februar 2011 in
Dschibuti.
Im Zuge der Unruhen wurde im
Irak
versucht, die unterschiedlichen Bevölkerungsteile
gegeneinander aufzuhetzen, was zu Demonstrationen ab dem 22.
Februar 2011 in verschiedenen Städten führte. Der
Spaltungsversuch ist aber gescheitert. Vielmehr richteten sich
die Demonstrationen im Lauf der Zeit zunehmend gegen die
Besatzer aus den USA.
Im
Jemen begannen die Proteste am 27. Januar 2011 und
richteten sich gegen Präsident Ali Abdullah Salih. Im November
2011 unterzeichnete Salih ein Abkommen, in dem er eine
Machtübergabe an den Vizepräsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi
vorsieht und dieser als sein Nachfolger bei bevorstehenden
Präsidentschaftswahlen vorgesehen ist. Salih wurde
Straffreiheit garantiert.
In
Jordanien begannen die Proteste gegen das Königshaus am 7.
Januar 2011. Dieser setzte Ministerpräsident Samir ar-Rifai ab
und ersetzte ihn am 1. Februar 2011 durch Maʿruf al-Bachit,
der bereits von 2005 bis 2007 Premierministers war. Mit Hilfe
der
Westlichen Welt wurden weitere Demonstrationen
iedergschlagen und der König an der Macht gehalten.
In
Kuwait kam es am 18. Februar 2011 zu Demonstrationen gegen
den Herrscherclan. Diese wurden mit Hilfe der
Westlichen Welt niedergeschlagen und als Aufstände von
Ausländern hingestellt, die für eine kuwaitische
Staatsbürgerschaft auf die Straße gehen würden. Durch einzelne
Änderungen in der ohnehin machtlosen Regierung wurde der
Eindruck einer Reform erweckt.
In Libyen erfolgte der Sturz des Machthaber Ghaddafi, der
die Öl-Interessen der
Westlichen Welt nicht hinreichend bedient hatte, gewaltsam
mit Militäreinsatz. Ghaddafi selbst wurde am 20.Oktober 2011
ermordet, nachdem ein Großteil der Infrastruktur des Landes
durch die Nato zerbombt worden war und mehr Menschen durch
Nato-Angriffe getötet wurden, als jemals Ghaddafi an Morden
vorgeworfen wurde.
In
Marokko kam es zu Massendemonstrationen gegen das
herrschende Königshaus ab März 2011. Mit Hilfe der
Westlichen Welt und der Ankündigung von Reformen wurde der
König an der Macht gehalten.
In
Mauretanien kam es ab Februar 2011 zu Demonstrationen, die
sich vor allem gegen die von der
Westlichen Welt schweigsam geduldete
Sklaverei im Lande richteten. Sie blieben allerdings ohne
nennenswerte Auswirkungen.
In
Oman kam es ab 18. Februar 2011 zu Protesten gegen die
Despotie des von der
Westlichen Welt gestützten Diktators
Qabus ibn Said. Dieser begegnete den Protesten teils mit
Niederschalgung und teils mit Erleichterung der
Lebensbedingungen für die Bevölkerung.
In
Palästina hatte man sich Erleichterungen für die eigenen
Lebensbedingungen durch die Umwälzungen in
Ägypten
erhofft, wurde aber größtenteils enttäuscht, da die
Westlichen Welt nach wie vor uneingeschränkt die Besatzung
durch Zionisten unterstützt.
Proteste in
Saudi-Arabien gegen das Königshaus ab dem 26. Januar 2011
wurden mit Hilfe der
Westlichen Welt brutal niedergeschlagen. Am 5. März 2011
erließ König Abdullah ibn Abd al-Aziz ein
Demonstrationsverbot, ohne dass davon in der
Westlichen Welt berichtet wurde. Stattdessen wurden alle
Proteste als Nahrungsmittelaufstände hingestellt. Der König
versprach dem Volk mehr Geld zukommen zu lassen.
Proteste im
Sudan
führten dazu, dass der amtierende Präsident al-Baschir
angab, bei der nächsten Wahl 2015 nicht mehr kandidieren zu
wollen.
In
Syrien hat die
Westlichen Welt durch Einschleusung von ausländischen
Terroristen versucht, das Land zu destabilisieren um den
Volksnahen Präsidenten Assad zu stürzen.
In
Tunesien begannen die Demonstrationen Ende Dezember 2010.
Am 14. Januar 2011 verließ das tunesische Staatsoberhaupt Zine
el-Abidine Ben Ali das Land. Die Revolution wurde
Jasminrevolution genannt.
Imam Chamene'i hat in mehreren Reden darauf hingewiesen,
dass zwar die meisten Demonstranten von der
Islamische Revolution inspiriert seien, aber sie Acht
darauf geben müssten, ihre eigenen Interessen nicht von der
Westlichen Welt missbrauchen zu lassen.
Das
Erste deutschsprachige Seminar zum Islamischen Erwachen fand
am 15.12.2012 im
Islamischen Zentrum Hamburg statt. Redner war unter
Anderem der Botschafter der
Islamischen
Republik Iran und
Ayatollah Dr. Reza Ramezani.