Ulrich Jasper
Ulrich Jasper Seetzen

Aussprache:
arabisch:
persisch:
أولريخ ياسبر زيتسن
englisch:
Ulrich Jasper Seetzen

30.1.1767 - 1810/11

Zeichnung: Posthum angefertigt

.Bücher zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.

Ulrich Jasper Seetzen, zuweilen nur als Ulrich Jasper genannt, war ein deutscher Arzt, Naturwissenschaftler und gilt aufgrund seiner Reiseerfahrungen auch als Orientalist.

Er wurde am 30. Janauer 1767 in Sophiengroden, als zweiter Sohn des wohlhabenden Landwirts Ulrich Jasper Seetzen und dessen Ehefrau Trienke geboren. Er besuchte das Mariengymnasium in Jever. Ab Wintersemester 1785 studierte er an der Georg-August-Universität Göttingen Medizin und war auch naturwissenschaftlich interessiert. Berichte Carsten Niebuhrs von seiner Orientexpedition von 1763 gaben ihm erste Anstöße für seine späteren Reiseplanungen.

Im Jahr 1789 wurde er promoviert und kooperierte unter anderem mit Alexander von Humboldt. Er war wohlhabend konnte seinen Reiseinteressen nachgehen. Er investierte in Bauernhöfe und Wälder, wobei er diese Investitionen auch für seine wissenschaftliche Forschungen nutze.

Ab 1800 arbeitete Seetzen einen Plan für eine mehrjährige Forschungsreise in den Orient und nach Afrika. Im März des Jahres 1802 wurde er Freimaurer. Und im Juni des gleichen Jahres brach er zu seiner Reise auf. Über Wien und Ungarn reiste er nach Istanbul. In den Jahren 1803-04 war er unter anderem in Izmir und weiter in Aleppo. Hier lernte er Arabisch. Durch Syrien hindurch ging es 1805 bis 1807 weiter nach Palästina und über Jerusalem nach Sinai. Ab 1807 war er zwei Jahre in Kairo. Er nahm Vorort den Islam an, und bereiste 1809 Mekka und Medina. Fortan nannte er sich  Musa al-Hakim. Er fertigte einen genauen Plan der Kaaba an.

1810 folgte eine Reise in den Jemen. Dort ist er wahrscheinlich gestorben. Seine letzten bekannten Briefe stammen vom November 1810. Es wird angenommen, dass er in der Nähe von Sanaa gestorben ist.

Auf seiner Reise sammelte er Kunstgegenstände und zahlreiche Manuskripte, die er seinem Förderer, dem Herzog von Sachsen-Gotha-Altenburg, schickte. Zahlreiche Manuskripte sind heute in der Forschungsbibliothek Gotha erhalten.

Seetzens Tagebücher und seine Vokabellisten des Arabischen gelten noch heute als wichtige Quelle der Arabistik. Seetzen gilt zudem als Wiederentdecker der Stadt Gadara am See Genezareth. Er erhielt zahlreiche Ehrungen. Die Stadt Jever und die Gemeinde Wangerland (Ortsteil Hohenkirchen) haben eine Straße nach Ulrich Jasper Seetzen benannt. Seit dem 28. Oktober 2013 heißt das Oberstufengebäude des jeverschen Mariengymnasiums Ulrich-Jasper-Seetzen-Haus.

© seit 2006 - m-haditec GmbH - info@eslam.de