.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Ulrich Jasper Seetzen, zuweilen nur als Ulrich Jasper genannt,
war ein deutscher Arzt, Naturwissenschaftler und gilt aufgrund
seiner Reiseerfahrungen auch als Orientalist.
Er wurde am 30. Janauer 1767 in Sophiengroden, als zweiter
Sohn des wohlhabenden Landwirts Ulrich Jasper Seetzen und
dessen Ehefrau Trienke geboren. Er besuchte das
Mariengymnasium in Jever. Ab Wintersemester 1785 studierte er
an der Georg-August-Universität Göttingen Medizin und war auch
naturwissenschaftlich interessiert. Berichte
Carsten Niebuhrs von seiner Orientexpedition von 1763
gaben ihm erste Anstöße für seine späteren Reiseplanungen.
Im Jahr 1789 wurde er promoviert und kooperierte unter
anderem mit Alexander von Humboldt. Er war wohlhabend konnte
seinen Reiseinteressen nachgehen. Er investierte in Bauernhöfe
und Wälder, wobei er diese Investitionen auch für seine
wissenschaftliche Forschungen nutze.
Ab 1800 arbeitete Seetzen einen Plan für eine mehrjährige
Forschungsreise in den
Orient
und nach Afrika. Im März des Jahres 1802 wurde er Freimaurer.
Und im Juni des gleichen Jahres brach er zu seiner Reise auf.
Über Wien und Ungarn reiste er nach
Istanbul. In den Jahren 1803-04 war er unter anderem in
Izmir
und weiter in
Aleppo. Hier lernte er
Arabisch. Durch
Syrien hindurch ging es 1805 bis 1807 weiter nach
Palästina und über
Jerusalem nach
Sinai.
Ab 1807 war er zwei Jahre in
Kairo.
Er nahm Vorort den
Islam
an, und bereiste 1809
Mekka
und
Medina. Fortan nannte er sich Musa al-Hakim. Er
fertigte einen genauen Plan der
Kaaba
an.
1810 folgte eine Reise in den
Jemen.
Dort ist er wahrscheinlich gestorben. Seine letzten bekannten
Briefe stammen vom November 1810. Es wird angenommen, dass er
in der Nähe von
Sanaa
gestorben ist.
Auf seiner Reise sammelte er Kunstgegenstände und
zahlreiche Manuskripte, die er seinem Förderer, dem Herzog von
Sachsen-Gotha-Altenburg, schickte. Zahlreiche Manuskripte sind
heute in der
Forschungsbibliothek Gotha erhalten.
Seetzens Tagebücher und seine Vokabellisten des
Arabischen gelten noch heute als wichtige Quelle der
Arabistik. Seetzen gilt zudem als Wiederentdecker der Stadt
Gadara am See Genezareth. Er erhielt zahlreiche Ehrungen. Die
Stadt Jever und die Gemeinde Wangerland (Ortsteil
Hohenkirchen) haben eine Straße nach Ulrich Jasper Seetzen
benannt. Seit dem 28. Oktober 2013 heißt das Oberstufengebäude
des jeverschen Mariengymnasiums Ulrich-Jasper-Seetzen-Haus.