.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Der Prophet Johannes [yahya] (a.) war Sohn der
Elisabeth und des
Propheten
Zacharias (a.).
Sohn und Vater werden unter den Propheten im Heiligen
Qur'an
erwähnt.
Johannes [yahya] (a.) wurde nach der
Überlieferung ein halbes Jahr vor dem
Propheten Jesus (a.)
geboren und war später derjenige, der
Jesu Auftreten als
Prophet vorbereitete. Johannes (a.) soll nach biblischer Tradition aus
Ayn
Karim stammen.
Der schon alte
Prophet
und Schriftgelehrte
Zacharias (a.), dessen Ehe lange kinderlos war, opferte
(wahrscheinlich ein Tier) im Tempel
und erhielt durch den Erzengel
Gabriel (a.) die
Verheißung, dass ihm trotz hohen Alters seiner Frau ein Sohn geboren werde. Die
dann tatsächlich in hohem Alter schwanger gewordene
Elisabeth wurde in der
Schwangerschaft von Maria (a.) besucht, die bei ihr
blieb, bis zur Geburt des Johannes. Gemäß
islamischer Überlieferung verhielt
sich das Kind im Mutterleib immer besonders freudig, wenn es die Stimme der heiligen
Maria (a.) hörte.
Elisabeth wurde nach der Geburt über die Namensgebung befragt
und wusste
aus ihrer Eingebung, dass der Knabe Johannes heißen sollte; gleichzeitig
schrieb gemäß biblischer Überlieferung
Zacharias (a.) den Namen auf eine
Wachstafel und brach in den im Lukasevangelium (1:67-79) überlieferten
Lobgesang aus.
Johannes trat der Überlieferung nach im Jahr 28 v.Chr. erstmals öffentlich als
Bußprediger auf und forderte die Menschen zur
Buße [tauba] auf.
Er lebte in Bescheidenheit in der Wüste. Er verkündete am Jordan das Kommen
des von den Juden ersehnten Messias und vollzog zur Vorbereitung hierauf die
Bußtaufe mit Wasser als Symbol für die Rettung im kommenden Weltgericht, was
der
rituellen Vollkörperreinigung
[ghusl] entspricht. Dabei wurde er vom Fürsten Herodes bespitzelt,
vorbeugend von Soldaten umgeben und von den Pharisäern zur Rede gestellt, ob er
der Messias sei. Die
christliche Kirche sieht in ihm den letzten großen
Propheten der biblischen Tradition. Im Islam ist er einer der
Propheten in einer
Kette von Propheten, die jeweils den Nachfolger ankündigen.
Johannes (a.) taufte nach biblischer Überlieferung
Jesus (a.)
(Jesus) am Jordan.
Von König Herodes Antipas wurde Johannes dann gefangen genommen, weil
letzterer
ihm die unrechtmäßige Verbindung mit seiner Schwägerin Herodias öffentlich
vorgehalten hatte. Die hasserfüllte Herodias bewegte ihre Tochter
Salome, als
diese dem von ihrem Tanz entzückten Vater einen Wunsch äußern durfte,
Johannes' Haupt zu fordern. Er wurde zum
Märtyrer,
Salome brachte der Mutter
das Haupt auf einer Schale.
Nach syrischen Legenden begruben die Apostel Andreas und Johannes (Sohn des
Zebedäus) den Leichnam von Johannes dem Täufer ohne Haupt in Samaria. Dieses Grab wurde von Hieronymus bestätigt.
Im 4. Jh. n.Chr. wurde dort eine
Kirche errichtet, deren Reste 1931 ausgegraben wurden. Die Städte
Konstantinopel,
Damaskus und Emesa behaupteten aber auch, das Haupt des Johannes
zu besitzen; Überlieferungen berichten die Verbrennung der Gebeine durch Ungläubige in Sebaste, wobei aber Reliquien gerettet werden konnten.
In
Damaskus ist die Grabstätte
seines Hauptes in der
Umayyaden-Moschee. In der
Kaiserlichen Schatzkammer Wien ist ein Reliquiar mit seinem Zahn
ausgestellt.

Bild: Enthauptung des Heiligen Johannes des Täufers, Kreta zweite
Hälfte 17.Jh. Tempera auf Holz in einer Sonderausstellung im Pergamon Museum in
Berlin 2007