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Die Kaffeehauskultur im
Iran
(Qahwa Chaneh oder Ghahve Khaneh)
ist eine speziell in
Kaffeehäuser entwickelte Kultur und Kunstrichtung.
Die Kultur der Geselligkeit in Kaffeehäusern im
Iran
ist einige Jahrhunderte alt. Die Idee, sich in der
Öffentlichkeit zu treffen und sich bei Kaffee und Tee zu
unterhalten, lässt sich im
Iran
bis ins 16. Jh. n.Chr.
zurückverfolgen. Diese Orte wurden
Qahwa Chaneh oder Ghahve Khaneh,
was Kaffeehaus bedeutet. Pilger, die aus
Mekka
zurückgekehrt sind, haben die Idee von dort mitgebracht und im
Iran
etabliert.
Iran
gilt als eines der ersten Länder, in dem in
Kaffeehäusern Menschen aus verschiedenen sozialen Gruppen
zusammenkamen.
Als erstes
Qahwa Chaneh im
Iran
gilt ein während der Zeit der
Safawiden in der Stadt
Qazwin
eröffnetes
Kaffeehaus. Später wurden
Kaffeehäuser immer populärer und verbreiteten sich über
das ganze Land. Auch königliche Gäste sollen in diesen
Qahwa Chanehs empfangen worden
sein. Es gilt als gesichert, dass
Abbas I. unangemeldet und verkleidet verschiedene
Qahwa Chanehs besucht hat.
Die Einrichtungen waren den Männern vorbehalten.
Nach dem Fall der
Safawiden verloren die
Kaffeehäuser ihre Bedeutung. Erst als die
Qadscharen an die Macht kamen und die Popularität von
Kaffeehäusern in Europa begann, erlebten
Qahwa Chanehs ein Comeback, aber
in einer anderen Form. Der Aufenthalt war mit Spiele wie
Schach
und anderen verbunden.
Gleichzeitig waren
Qahwa Chanehs die Heimat von
Volkskunst wie dramatischen Aufführungen und eine besondere
Form von Gemälden. Zu diesen Volkskünsten gehörte ein Malstil
namens
Qahwa Chaneh Malerei mit erheblicher Bedeutung.
Umherziehende Künstler, die keinen Ort hatten, an dem sie
auftreten konnten, traten in
Qahwa Chanehs auf. Die meisten
Besitzer von Kaffeehäusern waren Amateurdichter oder
Musikwissenschaftler.
Das erste Mal, dass ein ausländischer Reisender das
Teetrinken im Iran erwähnte, war im Reisebericht von Adam
Olearius. Er reiste im 17. Jahrhundert in den Iran und sprach
später über
Qahwa Chanehs und Teehäuser im
Iran.