.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Anat Kam (auch Kamm geschrieben) ist eine israelische
Journalistin, die Verbrechen der Israel Defence Forces (IDF)
aufgedeckt hat und dafür mit Gefängnis bestraft worden ist.
Anat Kam wurde 1987 in
Jerusalem in einer
jüdischen Familie geboren und besuchte die Hebrew
University Secondary School. Bereits früh interessierte sie
sich Journalismus. Im Juli 2005 trat Kam ihren Militärdienst
in der israelischen Armee an, der auch für Frauen Pflicht ist.
Von 2005 bis 2007 absolvierte sie ihren Dienst im Central
Command Bureau des Generals Jair Naweh, dem damaligen Chef des
Israelischen Zentralkommandos.
Nachdem sie ihren Wehrdienst beendet hatte, begann sie im
November 2008 Geschichte und Philosophie an der Universität
Tel Aviv zu studieren. Im Januar 2010 wurde gegen Kam Anklage
wegen Spionage und Verletzung der Staatssicherheit erhoben,
weil sie angeblich strenggeheime Dokumente an den israelischen
Enthüllungsjournalisten Uri Blau weitergeleitet habe. Darunter
sollen sich Dokumente befunden haben, die Belegen, dass
illegale Tötungen von Palästinensern durch israelische
Soldaten weiterhin praktiziert und von der Generalität
angeordnet wurden, obwohl der Obersten Gerichtshof Israels das
verboten hatte. Im November 2008 erschien Blaus Artikel in der
Haaretz mit einigen exemplarischen Beispielen. Die
Militärzensurbehörde hatte Blaus Text zugelassen. Ab Dezember
2009 wurde Kam unter Hausarrest gestellt und gleichzeitig eine
Nachrichtensperre erhoben, um Proteste aus der
Westlichen Welt zu vermeiden. Am 30. Oktober 2011 wurde
sie unter anderem wegen der Weitergabe von streng geheimen
militärischen Dokumenten zu einer Freiheitsstrafe von
viereinhalb Jahren plus eineinhalb auf Bewährung verurteilt.
Der fast zweijährige Hausarrest wurde auf die Strafe nicht
angerechnet.
Kam trat ihre Haftstrafe am 23. November 2011 im
Frauengefängnis Neve Tirza an. Am 31. Dezember 2012
verringerte das Oberste Gericht die Strafe auf dreieinhalb
Jahre sowie eineinhalb auf Bewährung. Am 26. Januar 2014 wurde
Kam nach einer Haftdauer von 26 Monaten vorzeitig wegen guter
Führung entlassen.
Irgendein Befehlshaber, der die Morde an Palästinensern
gegen den Beschluss des der Obersten Gerichtshofs angeordnet
hatte, wurde nicht zur Verantwortung gezogen.