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zu Gesundheit im Islam finden Sie im Verlag Eslamica.
Kars ist die Provinzhauptstadt der gleichnamigen Provinz im
Nordosten der
Türkei
Die Ortschaft liegt ca. 45 km westlich der Grenze zu
Armenien und 65 km südlich der türkisch-georgischen Grenze,
auf einer Höhe von 1768 m.
Vor dem nahe gelegenen
Ani
war Kars von 933 bis 957 n.Chr. die Hauptstadt eines
armenischen Königreiches. Im 11. Jh. n.Chr. wurde Kars von den
Seldschuken unter führung von
Alp Arslan erobert. Im 13. Jh. n.Chr. nahmen die
Mongolen und 1387 n.Chr.
Tamerlan die Stadt ein. Bei diesen Feldzügen wurde die
Stadt schwer beschädigt. Im Jahr 1514 n.Chr. wurde Kars und
die umgebende Region Teil des
Osmanischen Reichs. Im Jahr 1152 n.Chr. wurde die
Zitadelle von Kars erbaut. Sie hielt 1731 n.Chr. der
Belagerung durch
Nadir Schah Afschar und 1807 n.Chr. den russischen Truppen
stand.
Im russisch-türkischer Krieg von 1828/1829 n.Chr. erlitten
die osmanischen Truppen bei Kars eine schwere Niederlage. Am
23. Juni 1828 ergab sich die Stadt dem russischen
Generalfeldmarschall Iwan Paskewitsch, 11.000 Mann wurden als
Kriegsgefangene festgesetzt.
Während des Krimkrieges befehligte der britische Oberst
William Fenwick Williams die türkischen Truppen in der Festung
Kars. Mit 40.000 Mann erreichte 1855 der russische General
Murawjow die Festung. Die 30.000 Verteidiger unter Williams
konnten den Angriff der Russen abwehren. Deshalb führte
Murawjow von Anfang Juni bis Ende November 1855 die Belagerung
der Festung durch. Nach einem vergeblichen Gegenangriff durch
Omar Pascha wurde die Stadt durch Cholera geschwächt. Engpässe
in der Lebensmittelversorgung zwang die Garnisonsstadt am 29.
November 1855 zur Kapitulation nachdem
Georg
Kmety alias Ismail Pascha die Festung sehr lange gehalten
hatte.
Im Russisch-Türkischen Krieg von 1877/78 wurde die Festung
während der Schlacht von Kars abermals erneut und schließlich
mit dem Frieden von San Stefano an Russland abgetreten.
Zwischen 1878 und 1881 verließen daraufhin 82.000
Muslime die Stadt in Richtung des geschrumpften
Osmanischen Reichs. Gleichzeitig wanderten viele Armenier,
Griechen und Russen aus der Türkei und dem Kaukasus in die
Region um Kars. In dieser Zeit wurden breite Straßen angelegt
und eine russisch geprägte Architektur setzte sich durch, die
heute noch zu besichtigen ist.
Russland musste Kars durch den Frieden von Brest-Litowsk am
3. März 1918 wieder zurückgeben. Am 25. April 1918 wurde Kars
wieder von Türken regiert und in der Region wurde die
„Südwest-Kaukasische Republik“ ausgerufen. Im Oktober 1918
zogen sich die
Osmanen nach dem Waffenstillstand von Mudros wieder hinter
die Grenzen von 1914 zurück. Britische Truppen besetzten
Batumi, während die Osmanen sich weigerten, Kars aufzugeben.
Eine provisorische Regierung unter der Führung von Fahrettin
Pirioğlu wurde eingerichtet, welche die Herrschaft
Osmanen über Kars und die
muslimischen Nachbarregionen Batumi und Alexandropol
proklamierte. Das Gebiet wurde im Januar 1919 von Armenien
kurzzeitig besetzt. Kars und seine Umgebung wurden im Mai 1919
an Armenien abgetreten, Ardahan, Çıldır und Posof an Georgien.
Die Gebiete wurden nach dem Türkisch-Armenischen Krieg
(September bis Dezember 1920), der große Verluste unter den
betroffenen Zivilbevölkerung in und um Kars bewirkte, mit dem
Vertrag von Alexandropol am 2. Dezember 1920 an die
Türkei übergeben.
Infolge des Türkischen Befreiungskriegs gab das
Osmanischn Reich am 23. Oktober 1921 mit dem Vertrag von
Kars alle Ansprüche auf Batumi auf und erhielt im Gegenzug
Kars, Artvin und Ardahan. Dieser Zustand ist heute noch
gegenwärtig. Kars ist zudem eine der wenigen Provinzen der
Türkei mit bedeutendem einheimischen Bevölkerungsanteil an
Schiiten.
Als Stadt im Schnittpunkt armenischer, georgischer,
griechischer, russischer und muslimischer Kultur verschiedener
Epochen sind in ihr eine Vielzahl von Architekturstilen
vereint. Vor allem die russische Architektur vom Ende des 19.
Jahrhunderts prägt die Stadt. Zu den Sehenswürdigkeiten
zählen: