.Bücher
zu Gesundheit im Islam finden Sie im Verlag Eslamica.
Elsa Kazi hat einen in Deutschland wenig gewürdigten großen
Beitrag zum kulturellen Kontakt zwischen Deutschen und Sindhis
geleistet.
Sie wurde in 1894 n.Chr. Rudolstadt geboren als Elsa Gertrude Loesch. Im
Jahr 1910 heiratete sie den
muslimischen Gelehrten der Sindhi namens Allam I.I. Kazi
und nahm dessen Namen an. Sie hatten sich in London
kennengelernt, wo ihr Vater vor dem Zweiten Weltkrieg Besitz
hatte, welches ihm entrissen wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg
wurde sie dafür finanziell entschädigt.
Sie wurde in ihrem Leben in Hyderabad (Indien) vor allem
als Autorin von Kurzgeschichten und kurzen Theaterstücken
bekannt. Auch Dichtkunst und Malerei haben Sie beschäftigt.
Mit ihren umfangreichen Sprachkenntnissen übersetzte sie Texte
des Dichters Schah Abdul Latif ins Englische, wobei sie von
ihrem Ehemann unterstützt wurde. Ihre Übersetzungen werden
heute noch gewürdigt und waren Thema
zahlreicher Doktorarbeiten. Sie saß alleine im letzten Wagon
eines Zuges, während Kazi es aufgrund seiner Verspätung gerade noch schaffte,
ebenfalls in das Abteil einzusteigen. Durch seine
muslimische Erziehung blieb er der Frau fern und stellte
sich an die Tür, verschüchtert mit dem Rücken zu ihr gewandt.
Obwohl sie ihn mehrfach aufforderte Platz zu nehmen, blieb er
verschüchtert an der Tür stehen und entschuldigte sich, was
sie amüsierte. Sie fragte nach seiner Adresse und der Kontakt
führte zur Heirat.
Das Paar lebte von 1911 bis 1919 in London mit kurzen Reisen
nach Sindh. Insgesamt waren sie 30 Jahre in England, wobei der
Ehemann als
muslimischer Prediger wirkte. 1919 reisten sie nach Sindh,
wo der Ehemann als Jurist tätig wurde. Nach zwei Jahren kehren
sie nach London zurück. Beide sprachen sehr viel über den
Islam,
den sie zwischenzeitlich angenommen hatte. 1951 erhielt Kazi
einen Lehrauftrag an der University of Sindh und das Angebot
Vizerektor zu werden. Dort wirkte er acht Jahre. Ihr Alter
verbrachten beide in Sindh, wobei sich Elsa sozial engagierte.
Das führte dazu, dass man sie schon bald "Mutter Elsa" nannte.
Sie starb 1967 in Sindh. Sie liegt im Campus der Sindh
University in Jamshoro, Hyderabad zusammen mit ihrem Ehemann
begraben. Viele Gebäude in der Region sind nach ihr benannt.